Düsseldorf Amy Winehouse im Duett mit Paul Weller – jetzt auf CD

Düsseldorf · Die Höhepunkte der TV-Show von Jools Holland.

Das ist eine der besten Musiksendungen im Fernsehen, sie heißt "Later with Jools Holland", bis vor kurzem konnte man sie hierzulande auf dem Sender ZDFkultur sehen. In England läuft die Show seit 20 Jahren, da treffen sich so unterschiedliche Musiker wie Björk und Metallica, Mazzy Star, James Blake und Adele, und ihr Gastgeber ist eine Institution: Jools Holland, 55 Jahre alter Pianist, bis zum Jahr 1980 Mitglied der britischen New-Wave-Band Squeeze.

Holland hat neben dem Klavierspiel ein anderes großes Talent, er kann Menschen zusammenführen, und manchmal muss er selbst schmunzeln, wenn er Musiker begleitet, von denen man bisher dachte, sie passen nicht zusammen. Dann stehen sie auf der Bühne, es sprühen die Funken, und man wünscht sich, dass sie gemeinsam eine Platte aufnehmen mögen.

Zum Glück gibt es nun eine CD, die einige dieser Begegnungen dokumentiert. "The Golden Age Of Song" versammelt fünf Live-Auftritte aus Sendungen von Jools Holland, zudem zwölf Titel, die eigens für das Album aufgenommen wurden. Da singt Amy Winehouse im Duett mit Paul Weller und lässt den "Modfather" in dieser Nummer aus dem Jahr 2006 ziemlich alt aussehen. Da interpretiert die junge Soul-Sängerin Joss Stone das Lied "Bei mir bist du schön", und Florence Welch von der Band Florence & The Machine wagt sich an Nina Simone und ihren Klassiker "My Baby Just Cares For Me". Holland betätigt sich in diesen Fällen als Kurator: Er verkuppelt Sänger mit Liedern, die anderen gehören, und er schaut, wie sich beide dabei verändern.

Man spürt den Willen jedes Künstlers, etwas Besonders abzuliefern – auch wenn er mitten im Lied merkt, dass er einem charmanten Verführer aufgesessen ist, der allzu Großes verlangt. Lily Allen etwa hört man an, wie sich sich müht im Kampf gegen den Evergreen "The Lady Is A Tramp". Manchmal kommt es indes zu Sternstunden: Cee Lo Green, die Stimme des Duos Gnarls Barkley, singt ganz wunderbar "Reet Petite" von Jackie Wilson, er verausgabt sich geradezu. Und Tom Jones verleibt sich den Titel "I'll Sail My Ship Alone" einfach ein, man vergisst all die anderen Versionen von früher und ist hingerissen.

Alles ist hochwertig produziert, der Sound fett, Holland bietet stets ein ganzes Orchester auf, um seine Gäste gut aussehen zu lassen.

(RP)
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