Alle Kultur-Artikel vom 01. Mai 2003
Kritiker: Libeskind-Entwurf hat Fehler

Pläne für Ground ZeroKritiker: Libeskind-Entwurf hat Fehler

New York (rpo). Ein besonders symbolträchtiger Aspekt von Daniel Libeskinds Entwurf für Ground Zero in New York soll sich nicht so verwirklichen lassen, wie ihn der Architekt offiziell vorgestellt hatte. Das berichtete die "New York Times" am Donnerstag. Der bis vor kurzem in Berlin ansässige Architekt hat einen offenen Platz auf dem Gelände des zerstörten World Trade Center angekündigt, auf den die Sonne in den Morgenstunden des 11. September jedes Jahr "ohne Schatten scheinen" soll. Jetzt will der Architekt Eli Attia, ein Kritiker von Libeskind, errechnet haben, dass der Platz in der betreffenden Zeit zu 40 bis 99 Prozent überschattet sein werde. Grund dafür sei der Bau des Millennium Hilton Hotels, der den vollen Einfall der Sonnenstrahlen verhindern werde, hieß es. Nachdem Libeskind ursprünglich erklärt hatte, in den Morgenstunden des 11. September - von 08.46 bis 10.28 Ortszeit - würde der Platz schattenfrei bleiben, räumte er jetzt ein, das so nie gemeint zu haben. Vielmehr habe er die Reflexion der Sonnenstrahlen von dem Hotel als volles Licht mit einbezogen. In der Zeit von 08.46 bis 10.28 hatten Terroristen zwei Passagierflugzeuge in die Zwillingstürme des World Trade Center gerammt und diese zum Einsturz gebracht. Attia veröffentlichte eine Erklärung auf der Website www.phoenixproject.info/design/, in der es unter anderem heißt: "Ob es Ignoranz war, Unvorsicht oder Betrug, fest steht, dass Daniel Libeskind und (sein Autraggeber) die Lower Manhattan Development Corporation haben versucht, den Bürgern von New York, Amerika und der Welt ... ein Produkt der Einbildung und eine falsche Gedenkstätte ... zu verkaufen".

Memorien der Hillary Clinton

"Gelebte Geschichte" der Ex-First LadyMemorien der Hillary Clinton

Berlin/München (rpo). Die Geheimnisse um Bill Clinton und Praktikantin Monika kennen wir, doch was hat Hillary zu verraten? Die Ex-First Lady (55) kommt Anfang Juli mit ihrem neuen Buch nach Berlin.Die ehemalige First Lady und jetzige Senatorin wird ihre Memoiren vorstellen, wie der Econ Verlag (München) am Mittwoch mitteilte. In ihrem Buch "Gelebte Geschichte" will sie auch ausführlich und offen über jene acht Jahre berichten, die sie an der Seite von US-Präsident Bill Clinton im Weißen Haus verbracht hat. Ein genauer Termin für den Besuch in Berlin steht noch nicht fest. Das Buch, das in Deutschland eine Startauflage von 100 000 Exemplaren hat, erscheint am 9. Juni zeitgleich in den USA und 14 weiteren Ländern, darunter auch China, Korea und Brasilien. Der deutsche Buchhandel setze große Erwartungen in den Titel, hieß es. Ein großer Teil der Erstauflage sei bereits von vielen Händlern vorreserviert worden. Der Inhalt wird nach Angaben des Verlags noch streng geheim gehalten. Hillary Clinton soll nach Medienberichten zwei Jahre an den 576 Seiten geschrieben haben. Ihr Verlag, Simon & Schuster in New York, will bereits für die erste Auflage eine Million Exemplare drucken. Die Vorauszahlung in Höhe von acht Millionen Dollar (gut 7,25 Millionen Euro) gilt als eines der großzügigsten Autorenhonorare der Welt. Parallel zum Buchformat erscheint die Biografie auch in Form von Audiokassetten, von Clinton persönlich besprochen. Viele deutsche Leser dürften den Namen der Politikerin besonders mit dem Wirbel um die Lewinsky-Affäre verbinden. Der US-Präsident hatte 1998 öffentlich zugeben müssen, eine sexuelle Beziehung mit einer Praktikantin gehabt zu haben. Hillary Clinton stellte sich damals hinter ihren Mann. Nach der Zeit im Weißen Haus machte sie eine steile politische Karriere: Im November 2000 wurde die Juristin Senatorin für New York.