Alle Kultur-Artikel vom 01. Juni 2003
Ein Halleluja mit Blasmusik

200 000 Christen Hand in HandEin Halleluja mit Blasmusik

Berlin (rpo). Abschluss des ökomenischen Kirchentags in Berlin: Unter der prallen Sonne feierten mehr als 200.000 Katholiken und Protestanten ihren größten gemeinsamen Gottesdienst seit der Reformation. "Ihr sollt ein Segen" sein - unter diesem Motto waren fast eine Viertelmillion Christen nach Berlin gereist. Fünf Tage lang hatten sie die Gemeinsamkeiten ihrer Konfessionen beschworen und über Trennendes gesprochen. Als sich dann während des Gottesdienstes zwischen Reichstag und Kanzleramt Zehntausende die Hände zum gemeinsamen "Vaterunser" reichten, ergriff auch der Protestant und Bundespräsident Johannes Rau die Hand des Berliner Erzbischofs, Kardinal Georg Sterzinsky. Mit viel Halleluja und Blasmusik hatten die Kirchen den Gottesdienst gestaltet - 5 500 Posaunen, Trompeten und Hörner erklangen in den Himmel und übertönten das Rattern der Hubschrauber. Gedränge, Hitze und müde Beine - auf der Wiese mischten sich andächtige Ruhe mit ausgelassener Freude und zufriedener Erschöpfung. Immer wieder stimmten Jung und Alt die Lieder aus voller Kehle an. Großleinwände neben AltarbühneVor dem Brandenburger Tor und im Tiergarten verfolgten Menschen auf Großleinwänden das Geschehen auf der Altarbühne. Dort reichten sich, in Erinnerung an die Taufe, die Repräsentanten der großen Kirchen Schüsseln mit geweihtem Wasser und zeichneten sich gegenseitig ein Kreuz auf die Stirn. Immer wieder brandete Applaus auf, wenn der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Manfred Kock, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, Arbeitslosigkeit und Ungerechtigkeit in der Welt anprangerten. Nachdem die Kirchentagspräsidenten Elisabeth Raiser und Hans Joachim Mayer die Teilnehmer verabschiedet hatten, wollte das große Treffen nicht enden. Musiker kamen zu Spontankonzerten zusammen, rund um das Brandenburger Tor stimmten Chöre Kirchenlieder an. Lange Schlangen bildeten sich auch vor den den Unterschriftlisten für einen weiteren ökumenischen Kirchentag im Jahr 2008 - wieder in Berlin. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat die Einladung bereits ausgesprochen.

Wedel dreht Mallorca-Komödie

NachbarschaftsterrorWedel dreht Mallorca-Komödie

München (rpo). Komödien über Mallorca gibt es mittlerweile viele. Doch keine von Regisseur Dieter Wedel - noch nicht.Erst kam der Frust, dann die Idee: Regisseur Dieter Wedel (60) will eine bissige Komödie über Mallorca drehen. Baulärm in unmittelbarer Nachbarschaft seiner Wohnung auf der Baleareninsel sei der Anlass, sagte Wedel ("Der große Bellheim", "Die Affäre Semmeling") dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Seit drei Jahren fühle ich mich wie auf einer Großbaustelle." Eine spanische Immobiliengruppe errichte neben seinem Grundstück eine riesige Siedlung mit Ferienappartements. "Das war Nachbarschaftsterror mit massiver Lärmbelästigung und Luftverschmutzung." Einige einflussreiche Firmen und Familien "bestimmen hier alles", sagte Wedel weiter. Perfekter StoffIrgendwann habe er dann gemerkt: "Das ist doch der perfekte Stoff für eine amüsant-bissige Mallorca-Komödie." Im nächsten Jahr will der Regisseur das Drehbuch schreiben. 2005 solle gedreht werden. "RTL hat schon Interesse bekundet, das ZDF aber auch."

Kirchentag: Tausende feiern Schlussgottesdienst

Kein gemeinsames Abendmahl vorgesehenKirchentag: Tausende feiern Schlussgottesdienst

Berlin (rpo). Der erste ökumenischen Kirchentag geht zu Ende. Rund 200 000 Menschen feiern am Sonntagmorgen am Brandenburger Tor den ökumenischen Schlussgottesdienst.Ein gemeinsames Abendmahl ist nicht vorgesehen. "Der Schmerz über das, was noch aussteht, wird weit überboten von der Freude über das was uns verbindet", sagte der Präses der Evangelischen Kirchen in Deutschland, Manfred Kock, in seinem vorab verbreiteten Predigttext. Kock befürwortete außerdem das Vorhaben, in der künftigen europäischen Verfassung einen Gottesbezug festzuschreiben. Bei heißem Sommerwetter lagerten die Gottesdienstteilnehmer auf der Wiese vor dem Reichstag. Viele trugen den orangenen Kirchentagsschal mit den Worten "Selig sind die, die Frieden stiften". Auch regenbogenfarbene Friedensfahnen waren zu sehen. Zu Beginn des Gottesdienstes erläuterten mehrere Christen öffentlich, warum sie sich haben taufen lassen. Das Sakrament der Taufe verbindet die christlichen Konfessionen. Positive Bilanz des TreffensUnter dem Motto "Ihr sollt eine Segen sein" hatten rund 200 000 Katholiken und Protestanten in den vergangenen fünf Tagen die Hauptstadt bevölkert. Die Veranstalter hatten bereits am Vortag eine positive Bilanz des Treffens gezogen. Das Wagnis habe sich gelohnt, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann. Als Termin für den nächsten Ökumenischen Kirchentag ist 2008 im Gespräch.