Alle Kultur-Artikel vom 01. September 2003
Harrison Ford auf Werbetour in Berlin
Harrison Ford auf Werbetour in Berlin

US-Star sorgt auch ohne "Ally" für AufsehenHarrison Ford auf Werbetour in Berlin

Berlin (rpo). US-Star Harrison Ford hat bei seiner Werbetour für seinen neuen Film in Berlin begeistert. Im Roten Rathaus sorgte Ford auch ohne Lebensgefährtin "Ally" Calista Flockhart für Aufsehen.Ford ("Indiana Jones", "Air Force One") hat die städtischen Angestellten aus den Amtsstuben gelockt. Bei der Eintragung ins Goldene Buch gab es am Montag viel Gedränge. "Ich habe noch nie so viele meiner Mitarbeiter gesehen, die heute dringend hier zu tun haben", sagte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Die Begeisterung übertreffe das, was er bei den meisten Staatspräsidenten erlebe. Zugleich bedauerte Wowereit, dass Ford ohne seine Freundin Calista Flockhart ("Ally McBeal") gekommen war. Am Rande der Zeremonie lobte der 61-Jährige die deutsche Filmindustrie als "sehr lebendig" und bedauerte, nicht mehr Zeit für die deutsche Hauptstadt zu haben. Berlin gehöre zu den "geschichtlich bedeutendsten Orten der Welt", sagte Ford. Er hoffe auf eine Möglichkeit, hier auch einmal einen Film zu drehen. Der Hollywood- Star wirbt für seine neue Action-Komödie "Hollywood Cops", die am 11. September in die deutschen Kinos kommt.

Bertolucci sorgt mit Erotikdrama auf der Biennale für Aufruhr

Extrem freizügige Szenen in "The Dreamers"Bertolucci sorgt mit Erotikdrama auf der Biennale für Aufruhr

"The Dreamers" heißt das umstrittene Werk von Altmeister Bernardo Bertolucci - eine Geschichte um sexuelles Erwachen während der 68-er Studentenrevolte in Paris. Beim Filmfestival in Venedig wurden die extrem freizügigen Szenen der Hauptdarsteller Michael Pitt, Eva Green und Louis Garrel kontrovers aufgenommen. Defloration auf dem Küchenboden, Geschlechtsteile in Nahaufnahme und Studenten, die in Menstruationsblut baden — Bernardo Bertolucci lässt in seinem neuen Film "The Dreamers" kaum ein Tabu aus. Klingt nach kalkuliert skandalheischender Neuauflage von "Der letzte Tango in Paris"? Ein klares Nein, denn Bertolucci setzt die sexgespickte Story äußerst zart, fast verträumt und mit charmant-witzigen Momenten in Szene. Michael Pitt (22, bekannt aus "Mord nach Plan" mit Sandra Bullock) spielt den jungen Amerikaner Matthew, der ein Austauschjahr an der Pariser Uni verbringt. Im Tumult des aufkeimenden Studentenaufruhrs an der Sorbonne lernt Matthew die Zwillinge Theo (Garrel) und Isa (Green) kennen - ein ebenso faszinierendes wie mysteriöses Pärchen. Verbunden durch ihre obsessive Kinopassion freunden sich die drei an. Als Theos und Isas Eltern in Urlaub fahren, zieht Matthew bei den Geschwistern ein. Aus der kleinen Wohnung wird binnen weniger Tage ein Ort des Lasters und der Leidenschaft. Theo und Isa verwickeln den prüden Matthew in seltsame Spielchen, die ihren ersten Höhepunkt darin finden, dass Matthew vor Theos Augen mit Isa schlafen soll. Was zunächst als spannende Entdeckung der eigenen Sexualität beginnt, wirkt auf Matthew bald zunehmend verstörend. Theo und Isa scheinen jedoch keine Grenzen zu kennen. Wie werden die prüden Amerikaner reagieren?Die schamfreie Präsentation intimster Körperstellen wird von allen drei Akteuren zwischen Natürlichkeit und Selbstbewusstsein bravourös gemeistert. Wie wohl das amerikanische Publikum auf diese Art von Offenherzigkeit regieren mag, fragt ein US-Journalist Michael Pitt auf der Pressekonferenz. Der reagiert fast verärgert und glaubt nicht an die Prüderie der Amerikaner. Mehr war aus dem Jungstar nicht herauszulocken. Eifrig kettenrauchend blickten er und Jungkollege Louis Garrel finster in die Reportermenge; Co-Star Eva Green (die 23-Jährige ist eine echte Leinwandentdeckung!) lächelte fast entschuldigend. Umso enthusiastischer erklärt Bernardo Bertolucci, "The Dreamers" sei für ihn ein sehr persönlicher Film. Zum einen wegen der Ereignisse von 1968 — schon lange hatte er dieses Stück Geschichte filmisch interpretieren wollen. "Die 68er sind die Basis unseres heutigen Verhaltens. Die jungen Leute wissen das nur nicht. Ich wollte ihnen den Idealismus, das Aufbruchgefühl der damaligen Generation nahe bringen", sagt er. Natürlich sei ihm klar gewesen, dass der Film mit dem "Letzten Tango" verglichen würde, doch "The Dreamers" sei viel leichter, nicht so tragisch. "Diese Leichtigkeit hat mir 1972 wahrscheinlich gefehlt. Umso wichtiger war es mir, nun einen Film für junge Menschen zu machen", so Bertolucci. Außerdem sei er selbst an einem Punkt, an dem er nach etwas Neuem suche, nach neuen Anfängen und neuen Aufgaben. Vielleicht deshalb das Motiv des Aufbruchs und auch der ersten Liebe, dass er bereits in "Stealing Beauty" 1996 mit Liv Tyler behandelt hatte.Tatsächlich ist dem Film das liebevolle Auge des Regisseurs anzumerken. Wo es allzu ernst wird, lockert er mit kleinen Gags oder kindlichen Verspieltheiten auf. Ein absolut sehenswerter Film daher, dessen "nackte Fakten" einfach nur Geschmackssache sind. Autorin: Dörte Langwald

Neu in Venedig: Buh-Rufe für große Stars

Selbst Filmgrößen wie Bernardo Bertolucci ernten KritikNeu in Venedig: Buh-Rufe für große Stars

Venedig (rpo). Die Filmkritiker bei der diesjährigen Biennale urteilen hart: Laute Buh-Rufe ertönten für große Stars - so etwas gab es nicht oft bei dem Filmfestival in Venedig. Selbst Filme von und mit Antonio Banderas, Bernardo Bertolucci und Anthony Hopkins wurden abgestraft.Abgestraft wurde etwa "Imagining Argentina" von Christopher Hampton, mit den Hollywood-Größen Antonio Banderas und Emma Thompson. "Niemals so starkes Missfallen in Venedig erlebt", meint eine deutsche Kritikerin nach der Pressevorführung. Selbst Altmeister Bernardo Bertolucci ("Der letzte Kaiser") steckt für "The Dreamers" Pfiffe ein, plus dünnen Applaus. Auch "The Human Stain" (Der menschliche Makel) von Robert Benton, mit Superstars Anthony Hopkins und Nicole Kidman, erlebt die Kühle der Kritiker. Was ist los in Venedig? In "Imagining Argentina" spielt Antonio Banderas einen Theaterregisseur in Buenos Aires, dessen Frau in den 70er Jahren in den Gefängnissen der Militärdiktatur verschwindet. Zu seiner Überraschung merkt er, dass er in Trance das Schicksal der Verschleppten sehen kann und macht sich auf die Suche. Was Stoff für großes Kino sein könnte, verliert sich in konfusen Szenen, in denen argentische Militärs vor Hakenkreuz-Fahnen marschieren, Auschwitz- Überlebende ihren Lebensabend auf einer Farm verplaudern, und Banderas zum Abschluss melancholisch Gitarre spielt. Emma Thompson verkörpert die entführte Ehefrau, und das tut sie überzeugend. Banderas, wie Superstar Kidman, kommt gar nicht erst nach Venedig. Auch Bertolucci lässt in "The Dreamers" nichts aus: Amerikanischer Student (natürlich in Sachen Erotik völlig unerfahren), kommt im Mai 1968 nach Paris, trifft ein Geschwisterpaar (erotisch höchst raffiniert), und dann geht es zu dritt ab in Sachen Amour. Alles dabei: Bisschen Kiffen, bisschen Sex, und die Mao-Büste lächelt dazu. Am Ende finden sich die Drei mit den revoltierenden Studenten auf der Straße wieder, warum wissen weder sie selbst noch die Zuschauer. Es spielen Michael Pitt, Louis Garrel und Eva Green. "Extrem persönlich" sei der Streifen, meint Bertolucci, der am Montag am Stock zur Pressekonferenz hinkt. Seine Fangemeinde nickt. "Ich fürchte, dass der Film amputiert in die US-Kinos kommt", wegen der Sexszenen. Was auffällt in Venedig: Hauptrollen spielen häufig Frauen. Etwa in "Rosenstraße" von Margarethe von Trotta, der Film über den Widerstand von Frauen in der Nazizeit, den deutsche Kritiker gerne kritisieren, der am Lido ansonsten gut ankommt. "Ergreifende und klassische Reise in die Vergangenheit", schreibt eine italienische Zeitung. James Ivory, der große Literaturverfilmer, lässt in "Le Divorce" zwei amerikanische Schwestern (Kate Hudson, Naomi Watts) Liebesabenteur in Paris bestehen. Diesmal ohne literarische Vorlage, vielleicht der Grund, dass der Streifen nicht selten ins Klischee abrutscht. Meint Ivory: "Amerikanerinnen sind immer gehetzt, Französinnen sind viel entspannter und eleganter." Ähnlich tiefgründig ist der Film. Frauen spielen auch die Hauptrollen in "Un Filme falado" vom portugiesischen Altmeister Manoel de Oliveira (94), mit Leonor Silveira, Catherine Deneuve und John Malkovich. Und auch das nicht sonderlich überzeugend, trotz des großen Beifalls bei der offiziellen Gala. "Wenn ein anderer außer Oliveira einen solchen Film machen würde, würde man ihm Langeweile vorwerfen", meint ein Kritiker. Eine Professorin macht mit der Tochter eine Schiffsreise, und in Pompeji, Athen oder Kairo hält sie der Tochter langatmigen Geschichtsunterricht. Am Ende sterben sie auf dem Schiff. Düster das Ende, düster auch die Weltsicht des alten Regisseurs: "Wir sind am Ende der Kultur angelangt, die Welt wird von Kriegen zerstört."

Sänger Matthias Reim will wieder heiraten

Der 45-Jährige wurde mit "Verdammt, ich lieb' dich" berühmtSänger Matthias Reim will wieder heiraten

München (rpo). Beruflich lief es bei Pop-Sänger Matthias Reim in der letzten Zeit weniger glücklich: Er hat 15 Millionen Euro Schulden. Dafür klappt's jetzt mit dem privaten Glück: Der 45-Jährige will wieder heiraten.Der Pop-Sänger möchte im nächsten Jahr seine Freundin Sarah heiraten. "Sie ist die Richtige - eine Frau, die mir ein wunderschönes harmonisches Heim gibt", sagte der 45-Jährige der Münchner "Abendzeitung". Kennen gelernt habe er die 20 Jahre jüngere Sarah auf einer Party. "Da stand sie, und ich wusste: Das ist sie." Der Sänger, der durch den Hit "Verdammt, ich lieb' dich" Anfang der 90er Jahre berühmt wurde, steckt nach eigenen Angaben immer noch in einer tiefen Finanzkrise. "Ich habe immer noch 15 Millionen Schulden - so viel kann ich im Leben nicht mehr verdienen", sagte Reim dem Blatt. Er sei auf einen befreundeten Anlageberater hereingefallen. Seine gesamten Einnahmen seit 1990 seien verloren gegangen, sagte der Sänger, dessen neues Album "Reim" von Null auf Platz vier der Charts vorrückte. "Wenn es mir gelingt, noch 15 Jahre erfolgreich zu sein, bin ich vielleicht in der Lage, eine Rente zusammen zu kriegen", sagte Reim. Sein Glück zieht der Sänger nach eigenen Worten jetzt aus seinem Privatleben. Zu seiner Ex-Frau, der Schlagersängerin Michelle, habe er ein gutes Verhältnis. Reim, der mit Michelle einen Sohn hat, schloss Kinder mit seiner neuen Liebe nicht aus: "Es ist nichts geplant. Aber sollte Sarah es sich wünschen, habe ich nicht das Recht, ihr das zu verweigern, nur weil ich schon Kinder habe."

"Terremoto"-Rockfestival trotz Zwischenfällen "recht friedlich"

26.000 Musikfans beim letzten Open Air dieses Sommers"Terremoto"-Rockfestival trotz Zwischenfällen "recht friedlich"

Weeze (rpo). Rund 26.000 Musikfans waren am Wochenende nach Weeze gekommen, um auf dem letzten Open Air-Festival dieses Sommers 66 hochkarätige Bands zu hören, darunter Limp Bizkit und Die Fantastischen Vier. Abseits der Konzerte kam es zu Ausschreitungen, u.a. hatten Camper Zelte und Müll angezündet. Als "recht friedlich" haben Polizei und Rettungskräfte das Rockfestival "Terremoto" bewertet, das am Sonntagabend in Weeze (Kreis Kleve) zu Ende gegangen ist. Rund 26.000 Fans von Rockmusik und HipHop hatten das Musikspektakel mit Auftritten von 66 Bands besucht. An den drei Festival-Tagen auf dem Gelände des Niederrhein-Flughafens war es lediglich zu kleineren Zwischenfällen gekommen. So hatten unbekannte Randalierer nachts einen Teil des Sicherheitszauns zur Start- und Landebahn des Flughafens zerschnitten. In der Nacht zum Montag hatten mehrere Camper Zelte und Müll angezündet. Verletzt wurde niemand. Insgesamt waren 26 Fans festgenommen worden. 11 betrunkene Randalierer mussten ihren Rausch im Polizeigewahrsam ausschlafen. Bei einem Verkehrsunfall auf einer Kreisstraße in Weeze waren in der Nacht zum Sonntag zwei junge Männer aus Bocholt schwer verletzt worden. Ein 36 Jahre alter Autofahrer aus Düsseldorf war in einer Kurve mit dem Wagen der beiden Bocholter zusammengestoßen. Der 36- Jährige, der ohne Führerschein und betrunken unterwegs war, erlitt leichte Verletzungen. Die Planung des Festivals hatte in der Umsetzung einige Pannen gezeigt: So war wegen des schleppenden Vorverkaufs nur einer von zwei vorhandenen Park- und Campingplätzen geöffnet worden. Mit dem Auto anreisende Besucher mussten Wartezeiten von bis zu drei Stunden in Kauf nehmen. Shuttlebusse, die die Fans vom Campingplatz zum Festival-Gelände bringen sollten, konnten den Andrang kaum bewältigen. Viele Gäste mussten die Strecke in einem gut halbstündigen Fußmarsch rund um das Flughafengelände bewältigen, was aus Sicherheitsgründen zur Sperrung einer Kreisstraße führte. Ob es im kommenden Jahr an gleicher Stelle wieder ein "Terremoto"- Festival geben wird, werde im Herbst entschieden, hieß es am Montag beim Veranstalter.

"Fluch der Karibik" - Nicht ohne meinen Kajal-Stift
"Fluch der Karibik" - Nicht ohne meinen Kajal-Stift

Kino-Kritik"Fluch der Karibik" - Nicht ohne meinen Kajal-Stift

Piraten sind nicht totzukriegen, und das Piratengenre schon gar nicht, wie die Actionkomödie "Der Fluch der Karibik" aufwändig vorführt.

Kassensturz in Hollywood: Wieder Kino-Rekordsommer

Für 3,87 Milliarden Dollar wurden seit Ende Mai Kinokarten verkauftKassensturz in Hollywood: Wieder Kino-Rekordsommer

New York (rpo). Einfallslos, das kann nicht gut gehen - solche Vorwürfe und Voraussagen waren angesichts einer Rekordzahl von Fortsetzungen bekannter Stoffe im Frühjahr in der US-Presse zu lesen. Am Montag hat Hollywood - wie stets am Labour Day - den Kassensturz des Kinosommers gemacht: Für 3,87 Milliarden Dollar (3,52 Milliarden Euro) wurden seit Ende Mai Kinokarten verkauft. Das ist ein Rekord, zwei Prozent mehr als im Vorjahr, wobei Preissteigerungen einen leichten Rückgang der Besucherzahlen mehr als ausglichen. Dabei hatte zeitweise tatsächlich manches auf ein recht schlechtes Jahr hingedeutet. "Terminator"-Arnold verdiente beim dritten Anlauf deutlich weniger als vorher. Charlies Engel blieben um 25 Millionen Dollar unter den Erwartungen. Angelina Jolie spielte nur die Hälfte des ersten "Tomb Raider"-Spektakels ein. Als großer Retter der Branche erwies sich ein kleiner Fisch namens Nemo aus dem Animationsstudio Pixar. Kinogänger in Deutschland werden ihn erst im Spätherbst schwimmen sehen, aber der gute Ruf ist "Findet Nemo" schon vorausgeeilt. Allein in den USA hat die Geschichte des Clownfischs, der aus seinem heimischen Korallenriff entführt wird, 330 Millionen Dollar eingespielt. Das ist für einen Trickfilm das beste Ergebnis aller Zeiten. Allerdings nur, wenn man den absoluten Dollarwert nimmt. Mit "König der Löwen" hatte Disney 1994 weniger Geld in die Kinokassen gebracht, aber mehr Karten verkauft. So wird denn auch die Freude der Branche über den Sommer 2003 dadurch getrübt, dass bei durchschnittlich vier Prozent höheren Kartenpreise das Gesamtergebnis zwar um zwei Prozent über dem des Sommers 2002 liegt, die Besucherzahlen aber zwei Prozent darunter. "Aber das kann man vernachlässigen", sagt Disney-Studiochef Richard Cook. "Das ist keine dramatische Entwicklung." Bilanz für 'Matrix Reloaded' überraschend schlecht ausgefallenAls dicksten Fisch des Jahres hatten Branchenpropheten eigentlich den zweiten Teil des High-Tech-Thrillers "Matrix" gesehen. Um so größer war das Staunen, als die Bilanz für "Matrix Reloaded" um mehr als 50 Millionen Dollar schlechter ausfiel als die für "Nemo". Allerdings lag "Reloaded" mit 279 Millionen Dollar weit über den Einnahmen des ersten "Matrix"-Films im Jahr 1999 und kam immerhin auf Rang zwei der US-Sommer-Charts. Mit einem Abstand von nur neun Millionen Dollar folgte ein weiterer Überraschungshit. "Fluch der Karabik" - diese Woche auch im deutschen Kinoprogramm - war trotz Starbesetzung mit Johnny Depp als herrlich unernstem Piratenkapitän, mit Oscargewinner Geoffrey Rush und Orlando Bloom aus "Herr der Ringe" kein allzu großer Erfolg zugetraut worden. Piratenfilme, war im Fachblatt "Hollywood Reporter" zu lesen, seien nun mal out. Das erwies sich ebenso als Fehleinschätzung wie die Warnung, das Publikum sei "übersättigt mit Sequels". Einige Fortsetzungen spielten mehr Geld ein als die jeweiligen Vorgänger, darunter auch der zweite "X-Men"-Teil und das dritte Abenteuer der "Spy Kids". Zum Gesamtergebnis trug bei, dass eine Rekordzahl von fünf Filmen die 200-Millionen-Marke übersprang. Aber 2003 war auch der Sommer einer Rekord-Peinlichkeit. "Liebe mit Risiko - Gigli" brachte mit 5,6 Millionen Dollar nicht annähernd die Kosten ein und bescherte Jennifer Lopez und Ben Affleck ein Karrieretief. Obwohl die Affäre der beiden Stars im richtigen Leben gerade die Klatschspalten beherrschte, blieb das Publikum aus - vielleicht ja auch gerade deshalb. Im Oktober wird sich zeigen, ob "Gigli" beim deutschen Publikum besser ankommt als beim amerikanischen.

Die wichtigsten Filme von Charles Bronson

Die wichtigsten Filme von Charles Bronson

Hamburg (rpo). Vor allem als Action- und Westernheld hat sich Charles Bronson in Hollywood einen Namen gemacht. Hier eine Auswahl seiner wichtigsten Filme: "Die glorreichen Sieben" - Western (1960)"Kid Galahad - Harte Fäuste, heiße Liebe" - Gangsterfilm (1962)"Das dreckige Dutzend" - Kriegsfilm (1966)"Spiel mir das Lied vom Tod" - Western (1968)"Chatos Land" - Western (1971)"Die Valachi-Papiere" - Mafiafilm (1972)"Das Gesetz bin ich" - Actionfilm (1974)"Ein Mann sieht rot" - Kriminalfilm (1974)"Ein Mann wie Dynamit" - Actionfilm (1982)"Murphys Gesetz" - Polizeifilm (1985)"Der Seewolf" - Abenteuerfilm (1993)

Isabel Coixets berührender Film "Mein Leben ohne mich"

Isabel Coixets berührender Film "Mein Leben ohne mich"

Frankfurt/Main (rpo). Einen optimistischen Film über das Sterben einer jungen Frau zu machen, ist das besondere Kunststück, das der Spanierin Isabel Coixet in ihrem dritten Spielfilm "Mein Leben ohne mich" auf berührende Weise gelungen ist. Der im kanadischen Vancouver spielende und in englischer Sprache gedrehte Steifen kommt ab dem 4. September 2003 in die Kinos, hat aber schon bei seiner deutschen Premiere im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale großes Aufsehen erregt und gehörte zu den Publikumsfavoriten dort. Das liegt nicht nur in dem heiklen Thema Tod begründet, sondern auch in der behutsamen, ja zärtlichen Machart des 102 Minuten langen Films samt seinen eindrucksvollen Darstellern. Unter diesen ragt Sarah Polley in der Hauptpartie der todkranken Ann, die Abschied vom Leben und ihren Lieben nehmen muss, besonders hervor. Mit geradezu faszinierender Glaubwürdigkeit verkörpert Polley eine junge Mutter, die mit ihrem meist arbeitslosen Mann und zwei reizenden kleinen Töchtern in einem Wohnwagen nahe Vancouver haust. Als Putzfrau an der Universität hält sie die Familie über Wasser, bis sie eines Tages in Ohnmacht fällt. Der Grund dafür ist dramatisch: Ann hat einen unheilbaren Krebstumor, der ihrem Leben bald ein Ende setzen wird. Nach dem ersten Schock über diese grausame Nachricht reagiert die junge Frau ganz erstaunlich auf die neue Situation. Ann lehnt nicht nur alle lebensverlängernden, aber letztlich wirkungslosen Behandlungen ab, sie verheimlicht auch ihren Zustand der Familie wie den Bekannten. Und Ann beschließt, in ihren restlichen Lebenswochen viel von dem zu tun, wozu sie bislang keinen Mut oder keine Zeit hatte. So verändert sie ihr Äußeres, verliebt sich noch einmal und besucht sogar erstmals den seit langen Jahren im Gefängnis sitzenden Vater. Große Lebenskraft im Angesicht des TodesDabei sorgt sie mit großer Umsicht für die Zukunft ihrer Kinder nach ihrem Ableben vor. Kurzum, in der Zeit ihrer schwersten Prüfung beweist sich Ann als bewundernswerte Persönlichkeit, deren Lebenswille im Angesicht des nahen Todes den Film eine zutiefst optimistische Botschaft vermitteln lässt: Nimm dein Leben in die Hand und mache das Beste daraus. Dem Betrachter wird nur allzu bewusst, wie viel Zeit er im Alltag nur deshalb unnütz verstreichen lässt, weil ihm nicht bewusst ist, wie viel Zeit ihm noch bleibt. Isabel Coixet hat eindrucksvolle Bilder für ihre traurig-schöne Kinogeschichte gefunden. Dass ein Mensch Abschied vom Leben nehmen muss, ist nicht nur eine Behauptung des Drehbuchs, sondern auch atmosphärisch und optisch dicht realisiert in dem Film. Die Hauptdarstellerin Polley hat selbst ihre Mutter als Kind verloren und musste früh hart arbeiten, um ihre Existenz zu sichern. Die Schauspielerin weiß also, was sie spielt, und sie spielt vielleicht auch deshalb so ins Herz gehend. "Mein Leben ohne mich" ist gewiss das, was als Frauenfilm bezeichnet wird. Aber was erzählt wird und zu sehen ist, geht alle Menschen an.

"Der zehnte Sommer" - Zwischen Kittelschürze und Petticoat

"Der zehnte Sommer" - Zwischen Kittelschürze und Petticoat

Frankfurt/Main (rpo). Noch ist es die beste aller Welten, die Kalli Spielplatz bewohnt. Gerade hat Kalli seinen neunten Geburtstag gefeiert und fühlt sich pudelwohl in seinem "Reich", einer niederrheinischen Kleinstadt. "Der zehnte Sommer" seines Lebens beginnt verheißungsvoll...Wie ein König kommt er sich vor mit seinen Geschenken, einem Roller, einem Trappermesser und einem Abziehbild auf dem Arm, das er sich am Kiosk kaufen durfte. Zur Feier des Tages hat ihm seine Mutter einen "Frankfurter Kranz" gebacken. Dass er doch nicht alles königlich im Griff hat, wird er in diesem Sommer zum ersten Mal merken. Die Verfilmung eines erfolgreichen Kinderromans von Dieter Bongartz, der auch das Drehbuch schrieb, lebt von seiner vordergründig beschaulichen Atmosphäre, die liebevoll mit den Details eines Kinderlebens zu Beginn der sechziger Jahre ausgestattet ist. Das lässt heutige Kinder staunen - "Was? Kleine Jungs haben früher kurze Lederhosen getragen und Mütter Kittelschürzen?" - und hat für Erwachsene einen hohen nostalgischen Reiz. Das ist aber zugleich ein Problem: Das verdruckste Biedermeier der Zeit kann diese Kinderkomödie zwar vorführen, aber nicht wirklich überwinden, was man auch im Tempo merkt. Gaaanz langsam und umständlich schreitet die Handlung voran, um am Schluss mit einer plötzlichen dramaturgisch ungeschickten Volte zu überraschen, die schwer nachvollziehbar ist und auch nicht erklärt wird. Kalli, der in einer fernseh-, computer- und relativ autolosen Zeit aufwächst, beschäftigt sich in den Sommerferien mit drei Dingen: Einmal will er mit seinen Freunden Polli und Walter einen Zoo gründen und bunkert im Keller Spinnen, Würmer und ähnliches Getier, was allerdings die Kids selbst nicht prickelnd genug finden. Dann bekommt er vom dubiosen Vater eines Freundes eine Meerkatze geschenkt. Super! Bleibt allerdings Kallis zweite Sorge, das Rätselraten über seine Nachbarinnen Almut, Bettina und Christel Hilfers, drei kokette Schwestern mit Petticoat und Lippenstift, die von den Nachbarsfrauen und besonders Kallis Mutter Elvira mit Argusaugen beobachtet werden. Wieso geht sein Vater zu ihnen? Und dann ist da als drittes Thema die kleine Franzi, in die Kalli heimlich verknallt ist und dessen hysterische Mutter keine Gelegenheit auslässt, Kalli unsittlicher Dinge zu bezichtigen, die der Junge nicht versteht. Bis zum Schluss die drei Probleme ihre überraschende Lösung finden, hat Kallis Idylle breite Risse bekommen. Kalli findet heraus, dass Erwachsene nicht alles besser wissen, und muss lernen, eigene Wege zu gehen. Das tut er mit Hilfe der drei jungen Frauen, die sich statt als gefährliche Hexen als vertrauenswürdige Feen erweisen. Kinderperspektive der frühen SechzigerDer Film behält allerdings die Kinderperspektive der frühen Sechziger bei und enthüllt kaum mehr über die drei geheimnisvollen Hilfers, als dass sie das lebenslustige Gegenbild zum umgebenden Spießertum bilden müssen - steter Stein des Anstoßes im bigotten Kleine-Leute-Mief, in dem das Wirtschaftswunder noch nicht recht angekommen ist, mit seinen Streiflichtern über einen engstirnigen Priester, der das Beichtgeheimnis bei kleinen Jungs nicht achtet, und über biergeschwängerte Skatrunden in der Kneipe, bei denen Kallis naiver Vater geschäftlich über den Tisch gezogen wird. Was verbindet den Kriegsversehrten mit der lockeren Almut Hilfers? Der Film lässt die Frage offen, was mutig, aber ziemlich unbefriedigend ist. Sehenswert sind neben der betörenden Erika Marozsán als Almut alle erwachsenen Darsteller, und man freut sich, auch Katharina Böhm als resignierte Mutter Elvira wieder einmal auf der Leinwand zu sehen. Ausgerechnet der kindliche Held Kalli (Martin Stührk) jedoch kann mit seinem entweder lächelnden oder traurigen Gesicht nicht recht überzeugen und wirkt etwas steif. Insgesamt befindet sich "Der zehnte Sommer" im Dilemma vieler neuer deutscher Kinderfilme, die entweder mit ruppiger, forcierter Sozialkritik nerven oder schön ausgestattet, aber allzu betulich sind. Beide Sorten scheinen vor allem Erwachsene anzusprechen, die zwischen Nostalgie und Frust hin- und hergerissen sind, und so erinnert auch dieser Film an teures, museales Holzspielzeug, das Erwachsene entzückt, während Kinder grelles Plastik vorziehen würden. Ein bisschen mehr Temperament und Aberwitz statt besonnter Erinnerung hätten dem "Zehnten Sommer" gut getan.

Beifall für deutschen Biennale-Beitrag 'Rosenstraße'

Margarethe von Trotta stellte ihr tief bewegendes Drama vorBeifall für deutschen Biennale-Beitrag 'Rosenstraße'

Venedig (rpo). Regisseurin Margarethe von Trotta stellte am Sonntagabend in Venedig ihr tief bewegendes Drama „Rosenstraße“ vor, das im Wettbewerb um den Goldenen Löwen teilnimmt. Von Trotta und ihre Hauptdarsteller Katja Riemann, Maria Schrader und Jürgen Vogel hatten allen Grund zum Stolz: Bei der Premiere am Lido wurde der deutsche Film mit tosendem Applaus bedacht, wie RP Online-Mitarbeiterin Dörte Langwald miterlebte.Taschentücher raus, dieser Film geht unter die Haut! Verstohlenes Schniefen überall im dunklen Kinosaal, als von Trottas anrührende Geschichte um Liebe und Leid im zweiten Weltkrieg ihren Lauf nimmt. Nein, keine Angst — es handelt sich hier nicht um einen Betroffenheitskino-Aufguss, der mit erhobenem Zeigefinger die deutsche Historie beleuchten will. Im Gegenteil, vielmehr traut sich von Trotta, höchst spannend von deutschem Widerstand im dritten Reich zu berichten — und vor allem eine packende Liebe auf die Leinwand zu bannen. Brillant: Katja Riemann als Lena Fischer. Die adlige Arierin ist mit dem jüdischen Geiger Fabian Fischer verheiratet. Trotz Lenas guten Beziehungen wird ihr Mann in ein Gefängnis an der Berliner Rosenstraße verschleppt. Die Uhr tickt — Fabian steht kurz vor der KZ-Deportation. Gemeinsam mit anderen Ehefrauen, deren jüdische Ehemänner ebenfalls in der Rosenstraße festgehalten werden, kämpft Lena verzweifelt um das Leben der Männer. Dabei lernt sie die kleine Ruth kennen, ein jüdisches Mädchen, dass seine Mutter verloren hat. Lena nimmt Ruth bei sich auf, bis diese nach dem Krieg von einer Tante nach Amerika geholt wird. Jahrzehnte später will Ruths Tochter Hannah (Maria Schrader) mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter erfahren. Doch Ruth weigert sich, die Kriegserlebnisse ihrer Kindheit noch einmal aufzurollen. Entschlossen reist Hannah nach Berlin, wo ihr die inzwischen alte Lena Fischer die ganze Wahrheit über ihre Mutter erzählt. Beeindruckende Leistungen von Katja RiemannDie Ereignisse rund um Lenas Kampf in der Rosenstraße entfalten sich parallel zu Hannahs Geschichte im Berlin von heute. Wie Puzzleteile fügen sich die Schicksale von Lena, Ruth und Hannah zu einem verblüffenden Gesamtbild zusammen. Margarethe von Trotta schafft es hervorragend, Spannung zu erzeugen und gleichzeitig große Emotionen zu wecken. Beeindruckend: die Leistungen von Katja Riemann und Maria Schrader, zeigen doch die so unterschiedlichen Schauspielerinnen enorme Leinwandpräsenz. Vor allem Riemann scheint mit "Rosenstraße" endlich die Gesamtbandbreite ihres Könnens im Großformat zeigen zu können. Bis in die kleinste Nebenrolle ist der Film ausgezeichnet besetzt, seien es Nina Kunzendorf als Lizzy, Doris Schade als 90-jährige Lena und last but not least Jürgen Vogel als Lenas Bruder Arthur. Und so schritten von Trotta, Riemann, Schrader & Co. am Sonntagabend im hellen Scheinwerferlicht über den roten Teppich am Lido. Tagsüber hatten sie sich noch ganz unbehelligt auf der Promenade vor dem Festival tummeln können, sind doch die internationalen Journalisten eher auf Promijagd in Sachen Hollywood- Stars. Doch wer weiß, ob sich das nach "Rosenstraße" nicht bald ändern wird? Immerhin hat Margarethe von Trotta schon einmal, 1981, den Goldenen Löwen für "Die bleierne Zeit" gewonnen. Der Preis wäre ihr in diesem Jahr mehr als zu wünschen. Rosenstraße läuft ab 18.9. in den deutschen Kinos. Autorin: Dörte Langwald

US-Schauspieler Charles Bronson gestorben
US-Schauspieler Charles Bronson gestorben

Leinwandheld wurde 81 Jahre altUS-Schauspieler Charles Bronson gestorben

Los Angeles (rpo). Einer von Hollywoods legendären "harten Männern" ist tot: Im Alter von 81 Jahren ist Charles Bronson gestorben. Er erlag seiner mehrjährigen Krankheit. Sein schweigsamer Auftritt in "Spiel mir das Lied vom Tod" hatte den US-Schauspieler zum Star gemacht.Nach einem mehrjährigen Alzheimerleiden starb der Leinwandheld am Samstag in einem Krankenhaus in Los Angeles im Alter von 81 Jahren an einer Lungenentzündung. Dies teilte seine Sprecherin Lori Jonas am Sonntag mit. Bronson befand sich schon seit Wochen im Krankenhaus. Seine Frau Kim Weeks war an seinem Sterbebett. Bronson wurde mit seiner Rolle des schweigenden Mundharmonikaspielers in dem Western "Spiel mir das Lied vom Tod" populär und war in Hollywood auf die Rolle des harten Kerls abonniert. Eigentlich hieß er Charles Buchinsky und wurde 3. November 1921 in Ehrenfeld, Pennsylvania, als 11. von 15 Kindern einer aus Litauen eingewanderten Bergarbeiterfamilie geboren. Er wuchs in armen Verhältnissen auf. Wie seine Brüder wurde er Bergarbeiter. Bei der US-Luftwaffe, bei der er im Zweiten Weltkrieg Bomberpilot war, begann er sich für die Schauspielerei zu interessieren. Im Nachhinein sagte Bronson, ihn habe vor allem beeindruckt, wie viel Geld man beim Film verdienen könnte. Als Charles Buchinsky oder Buchinski wurde er für Nebenrollen engagiert. So legte ihn Katharine Hepburn in "Pat und Mike" beim Judo aufs Kreuz. 1954 gab er sich den Namen Bronson, der vom Bronson Gate bei den Paramount Studios an der Bronson Avenue stammen soll. Anlass war die Kommunisten-Furcht in der McCarthy-Zeit, in der ein russisch klingender Name nicht karrierefördernd war. Zu seinen frühen Erfolgen gehören Filme wie "Massai", "Revolver Kelly" oder der Western "Die glorreichen Sieben". An der Seite von Elvis Presley spielte Bronson 1962 auch in "Kid Galahad - Harte Fäuste, heiße Liebe". Der Mann mit dem zerfurchten Gesicht spielte seit den 50er Jahren in fast 100 Filmen mit. Seinen Durchbruch schaffte Bronson aber erst 1968 in Europa. Der französische Schauspieler Alain Delon bewunderte seine Darstellung in "Revolver Kelly" und engagierte ihn für den Film "Adieu l'Ami" (Bei Bullen singen Freunde nicht). Zum Superstar wurde Bronson mit Sergio Leones Western "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968), der sein Image als wortkarger Einzelgänger mit unbewegtem Gesicht prägte. In den 70er Jahre der bestbezahlte Schauspieler der WeltDanach bekam Charles Bronson auch in den USA Starrollen, und in den 70er Jahren galt er als der bestbezahlte Schauspieler der Welt. 1971 erhielt der damals 50-Jährige den Golden Globe als "populärster Schauspieler der Welt". Den größten Publikumserfolg feierte Bronson 1974 mit dem umstrittenen Thriller "Ein Mann sieht rot", von dem bis 1993 vier Fortsetzungen gedreht wurden. In dem Selbstjustiz-Krimi wird er als unbarmherziger Rächer selbst zum Mörder. Auf der Leinwand war er 15 Mal an der Seite seiner zweiten Ehefrau, der Schauspielerin Jill Ireland, zu sehen, mit der Bronson 22 Jahre lang verheiratet war. Vier Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Auftritt in dem Film "Der Mordanschlag" (1986) starb die Schauspielerin an Krebs. Bronson stand danach nur noch selten vor der Kamera. 1993 konnte man den ergrauten Star für die Kapitänsrolle in "Der Seewolf" gewinnen. Als Mordinspektor in der Serie "Family of Cops" trat er 1998 zum letzten Mal auf. Bronson zog sieben Kinder groß. 1998 ging er noch eine Ehe mit der 40 Jahre jüngeren Fernsehproduzentin Kim Weeks ein. Das Paar war nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Der in den 70er Jahren als "populärster Schauspieler" mit einer Golden Globe-Trophäe gekürte Star war trotz seiner Hollywood-Erfolge ein verschlossener Außenseiter, der sich am liebsten auf sein Anwesen in Malibu und eine Ranch in Vermont zurückzog.Bronson-Filme im FernsehenDas Bayerische Fernsehen und der Abo-Sender Premiere ändern nach dem Tod des Schauspielers ihr Programm: Das Bayerische Fernsehen strahlt am 3. September die Filme "Nevada Pass" (21.45 Uhr) und "Chatos Land" (23.45 Uhr) aus. Der Spielfilmkanal MGM zeigt im Premiere-Programm am 4. September die Filme "Kalter Rauch" (20.15 Uhr), "Gesprengte Ketten" (21.55 Uhr), "Nevada Pass" (0.40 Uhr) und "Die Glorreichen Sieben" (2.15 Uhr).