Alle Kultur-Artikel vom 17. Dezember 2014
Junge Frau trifft alternden Theaterstar
Junge Frau trifft alternden Theaterstar

FilmstartJunge Frau trifft alternden Theaterstar

In "Die Wolken von Sils Maria" versuchen sich Juliette Binoche und Kirsten Steward gegenseitig an die Wand zu spielen. Regisseur Olivier Assayas gelingt mit dem Film ein vielschichtes psychologisches Drama.

Wu-Tang-Clan: Als wär es 1993
Wu-Tang-Clan: Als wär es 1993

"A better Tomorrow"Wu-Tang-Clan: Als wär es 1993

Nach sieben Jahren Pause bringt der Wu-Tang-Clan mit "A better Tomorrow" ein neues Studioalbum auf den Markt. Es ist plötzlich wieder 1993 und das fühlt sich irgendwie gut an.

US-Künstler Jeff Koons soll abgekupfert haben
US-Künstler Jeff Koons soll abgekupfert haben

FrankreichUS-Künstler Jeff Koons soll abgekupfert haben

US-Künstler Jeff Koons droht in Frankreich wegen eines seiner Werke Ungemach: Der Starkünstler soll für eine Porzellanskulptur abgekupfert haben.

Kopp hat drei Päpste ins Hl. Land begleitet

KurzkritikKopp hat drei Päpste ins Hl. Land begleitet

Der Autor ist ein Mann vom theologischen und kirchenpolitischen Fach, ein nicht nur, aber auch in Rom geschulter heller Kopf, seit Längerem als deren Sprecher im Dienst der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Das verleiht dem Buch von Matthias Kopp Tiefgang und Gewicht. Kopps Thema sind die Reisen von vier Päpsten ins Heilige Land, das nur dem Namen nach ein solches ist. Die Päpste Paul VI., Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus begaben sich auf dieses verminte Terrain. Hinterließen sie dort auch Spuren? Als Friedenssucher sicherlich, aber als Friedensstifter leider nicht. Kopp hat drei Päpste auf ihren heiklen Missionen begleitet. Hoffentlich hat er recht, wenn er meint, dass die Reisen länger nachwirkten, als sie jeweils gedauert haben. Mc.

Streit um Stillleben von Juan Gris

DüsseldorfStreit um Stillleben von Juan Gris

Nach einem jahrelangen NS-Raubkunststreit um ein kubistisches Stillleben von Juan Gris ruft die Kunstsammlung NRW die beratende Limbach-Kommission an. Das Gremium solle bei der Klärung helfen, ob die Landesgalerie das Bild "Geige und Tintenfass" an die Erben des jüdischen Galeristen Alfred Flechtheim (1878-1937) zurückgeben solle. Das Museum hat eigenen Angaben zufolge keine Dokumente gefunden, die das Gemälde zweifelsfrei als Eigentum Flechtheims ausweisen. Die Empfehlungen der Raubkunst-Kommission unter Vorsitz von Jutta Limbach sind nicht bindend. Bei einem zweiten Restitutionsersuchen der Flechtheim-Erben bleibt das Museum hart: Klees Gemälde "Federpflanze" will es nicht zurückgeben.

Habt keine Angst, unsere Werte sind nicht schwach

Habt keine Angst, unsere Werte sind nicht schwach

Saunders widerspricht der weit verbreiteten Ansicht, Neuankömmlinge aus fremden Kulturen seien eine Bedrohung. Stattdessen zeigt der kanadische Journalist Chancen für die Gesellschaft auf. Wie wohlfeil die Behauptung von der muslimischen Überfremdung Europas ist, zeigt allein ein Blick in das 1500 Seiten starke Machwerk des Anders Breivik. Der Massenmörder konnte den größten Teil seines Manifests wörtlich aus gängigen Büchern, Zeitungskommentaren und Blogs übernehmen. "Er entwickelte kein einziges eigenes Argument, sondern übernahm unverändert andere und fügte nur seine eigene grausame Schlussfolgerung dazu", schreibt Saunders.

Tutanchamun in vier neuen Sälen

KairoTutanchamun in vier neuen Sälen

Der Schatz des Tutanchamun ist jetzt in vier erneuerten Sälen des Ägyptischen Museums zu sehen. Die Renovierung ist Teil eines umfassenden, auf sieben Jahre angelegten Umbaus. Finanziert werden die Arbeiten unter anderem mit Mitteln der Europäischen Union und durch internationale Geber. Der Schatz aus dem 1922 unversehrt aufgefundenen Grab des Kind-Königs Tutanchamun (ca. 1332-1323 v. Chr.) mit seinen rund 5400 Objekten zählt zu den Hauptattraktionen des Museums.

Kerkeling führt

BestsellerKerkeling führt

1. Hape Kerkeling: Der Junge muss an die frische Luft, Piper, 19,99 Euro;

Aufstieg und Untergang des alten Imperiums Rom

Aufstieg und Untergang des alten Imperiums Rom

Als in Rom die ersten Kaiser regierten, beherrschten sie ein Imperium, das Frieden und Wohlstand sicherte. 300 Jahre später kämpfte der römische Staat verzweifelt um die Existenz. Aufstieg und Untergang der Römer faszinieren noch immer; seit altersher wird über den Verfall dieser Kultur gerätselt und debattiert. Ist Roms Schicksal unser Menetekel? Rom hatte viele Länder erobert und kulturell integriert. Aber die für kleine Verhältnisse gedachte Stadtrepublik konnte das große Imperium nicht regieren. Nach langen inneren Kriegen errichtete Augustus eine vom Militär gestützte "Diktatur". Ihre Machtgier kam die Römer also teuer zu stehen. Sind große und vielgestaltige Reiche nur autoritär zu organisieren? Sobald die republikanische Bürgergesinnung verkümmerte, wurde der Staatsgedanke immer abstrakter, lebloser und erstarb.

Mit dem Euro auf "entsetzlichem Abweg"

Mit dem Euro auf "entsetzlichem Abweg"

Das Buch kann man als Kampfschrift lesen. So ist es wohl auch gedacht. Der streitbare Jurist Carlos A. Gebauer, ein erzliberaler Feuerkopf, der gut und polemisch formulieren kann, befeuert die Debatte über die EU und den weit verbreiteten Unmut über deren Hang zur Vereinheitlichung dessen, was vielleicht doch besser zum Nutzen Europas getrennt gehört. Hier kämpft jemand, der bereits als Gastredner auf AfD-Veranstaltungen auftrat, gegen den - so Gebauer wörtlich - "entsetzlichen Abweg" der Einheitswährung Euro. Der Schlussgedanke hat es in sich: Solle Währung ein Instrument des Friedens bleiben, gebe es nur die glaubwürdige Zusage, zu einer seriösen Währung in Europa zurückzufinden. Mc.

Trotz Bauskandals wird Duisburger Museum erweitert

DuisburgTrotz Bauskandals wird Duisburger Museum erweitert

Der geplante Erweiterungsbau des Museums Küppersmühle für moderne Kunst am Duisburger Innenhafen hatte das städtische Wohnungsbauunternehmen Gebag fast in den Ruin geführt. Ein kastenähnlicher Bau sollte aufs Dach des Museums gesetzt werden. Das gelieferte Stahlgerüst war so mangelhaft verarbeitet, dass es als Symbol des Scheiterns jahrelang vor dem Museum vor sich hinrostete. Gestern ließ das Sammlerehepaar Sylvia und Ulrich Ströher mitteilen, dass das MKM doch noch einen Erweiterungsbau bekommt. Der wird aber nicht wie einst geplant als "riesiger Schuhkarton" aufs Dach des Museums gesetzt, sondern viergeschossig an der Ostseite des Museums mit direkter Anbindung an das Stammhaus errichtet. Mit dem Neubau wird die Ausstellungsfläche von derzeit 3600 Quadratmetern auf 6200 Quadratmeter erweitert. Nach einer einjährigen Planungsphase soll 2016 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Zwei Jahre später, so die aktuelle Zeitplanung, soll der Neubau fertiggestellt sein.