Alle Kultur-Artikel vom 11. November 2015
Bob Dylan kann doch singen
Bob Dylan kann doch singen

Auftritt in DüsseldorfBob Dylan kann doch singen

Der 74-Jährige gab ein phänomenales Konzert in der Mitsubishi Electric Halle. Statt seiner großen Hits brachte er vor allem Standards fremder Komponisten. Er verbeugte sich damit vor Frank Sinatra.

Genie und Tyrann - Steve Jobs im Film
Genie und Tyrann - Steve Jobs im Film

DüsseldorfGenie und Tyrann - Steve Jobs im Film

Danny Boyle erzählt das Leben des Apple-Gründers entlang dreier Produktpräsentationen - mit einem glänzenden Michael Fassbender.

Der wütende Philosoph - André Glucksmann ist tot

ParisDer wütende Philosoph - André Glucksmann ist tot

Selbst seine Pariser Wohnung mit ihren knarrenden Dielen und den abgegriffenen Büchern, die jeden verfügbaren Winkel ausfüllten, war ein Statement. André Glucksmann residierte nicht im selbstverliebten Rive-Gauche-Milieu der Intellektuellen und Künstler, sondern auf der anderen Seite der Seine, im bescheidenen 10. Arrondissement. Hier starb einer der wichtigsten, aber auch umstrittensten Philosophen Frankreich in der Nacht zum Dienstag im Alter von 78 Jahren.

Ein neues Bauhaus-Museum für Weimar
Ein neues Bauhaus-Museum für Weimar

NeubauEin neues Bauhaus-Museum für Weimar

In Weimar entsteht eines von drei neuen Bauhaus-Museen in Deutschland. Es ist eine Reverenz an die bahnbrechenden Leistungen der Bauhäusler, aber nicht nur. Von ihren Ideen können bis heute Architekten und Designer zehren.

Der wütende Komponist

Der wütende Komponist

Der griechisch-französische Komponist Iannis Xenakis war einer der großen Einsamen der Moderne. Jetzt erschien sein Klavierwerk.

158 Millionen Euro für einen Akt von Modigliani

New158 Millionen Euro für einen Akt von Modigliani

York (dpa) Als zweitteuerstes Werk der Kunstgeschichte ist in New York ein Akt von Amedeo Modigliani versteigert worden. Das vor einem Jahrhundert entstandene "Nu couché" wurde in New York für 170,4 Millionen Dollar (158 Millionen Euro) nach einem neun Minuten langen Bieterwettstreit verkauft. Erhofft hatte das Auktionshaus Christie's einen Preis von gut 100 Millionen Dollar. Käufer ist das Long-Museum in Schanghai. "Nu Couché" hat damit nicht nur einen Auktionsrekord für einen Modigliani gesetzt. Es steht überhaupt nur hinter einem Werk bei einer Kunstauktion zurück: Erst im Mai war, auch bei Christie's in New York, Pablo Picassos "Les femmes d'Alger" von 1955 für 179,4 Millionen Dollar versteigert worden. Nur zehn Kunstwerke wurden für mehr als 100 Millionen Dollar versteigert.

Warum spielt "Rigoletto" in Nicaragua?
Warum spielt "Rigoletto" in Nicaragua?

Vom BlattWarum spielt "Rigoletto" in Nicaragua?

Vor Opernabenden halten Dramaturgen regelmäßig Einführungsvorträge. Die fallen zuweilen betulich und wenig animierend aus. Dabei könnten solche Einleitungen das Publikum für die Produktion perfekt einnehmen.

Bielefeld

Bielefeld

Annette Kurschus (52), die Präses der westfälischen Landeskirche, ist Tochter eines ostpreußischen Vaters und einer Mutter aus dem Siegerland. Dadurch habe sie Verständnis für Gemeinsamkeiten zwischen Lutheranern und Reformierten, sagte sie in ihrer Vorstellung, die die Synode begeisterte. In der Schule habe es an ihrer mündlichen Beteiligung gemangelt, erzählte sie. Und auch zu ihrer Kandidatur musste Kurschus lange gedrängt werden. Überzeugt hat sie dennoch mit ihren Zielen: wache Zeitgenossenschaft und ökumenische Verständigung. Sie ist aussichtsreiche Kandidatin für den stellvertretenden Ratsvorsitz.

Düren

Düren

Thomas Rachel (53) steht für die Verbindung von Kirche und Politik. Der Christdemokrat arbeitet als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Seit 1994 sitzt er für den Kreis Düren im Bundestag. Miteinander geschwisterlich um gemeinsame Positionen zu ringen, darin liege die Kraft, die Stärke und die Leidenschaft des evangelischen Weges, sagte er in seiner Bewerbungsrede. Er ist seit 2003 Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der Union. Offenheit und Dialogbereitschaft sind Eigenschaften des Politikers, der mit einer griechisch-orthodoxen Frau verheiratet ist.

"Im Fremden den Nächsten sehen"

Bremen"Im Fremden den Nächsten sehen"

Die Evangelische Kirche in Deutschland hat über ihre Ausrichtung diskutiert - und ihren Rat neu gewählt.

Jacob Joussen

Neu im Rat der EKDJacob Joussen

Jacob Joussen (44) ist Professor für Arbeitsrecht und Sozialrecht an der Ruhr-Uni Bochum, spezialisiert hat er sich auf kirchliches Arbeitsrecht - auch in der Kirche tobt der Streit darüber, welche Sonderrecht e (zum Beispiel das Streikverbot) die Kirche als Arbeitgeber haben sollte. Außerdem ist er in seiner Gemeinde als Presbyter und in der Kantorei engagiert. Der gebürtige Duisburger kommt aus einem katholischen Elternhaus und wollte ursprünglich Religionslehrer werden, wechselte aber nach einem Studienaufenthalt in Rom erst das Fach und später die Konfession. Er lebt mit seinem Lebenspartner in Düsseldorf.

Kerstin Griese

Neu im Rat der EKDKerstin Griese

Kerstin Griese (48) ist Bundestagsabgeordnete für die SPD. In der EKD ist Griese eine alte Bekannte - sie ist schon zum dritten Mal Synodale. Jüngst machte sie sich einen Namen mit ihrem Gesetzentwurf zur Sterbehilfe, dem der Bundestag zustimmte. Düsseldorf bezeichnet sie als ihre Heimatstadt. Seit ihrer Jugend engagiert sie sich für die Beziehungen zu Israel und zum Judentum. In Düsseldorf hat sie nach ihrem Politik- und Geschichtsstudium in der NS-Gedenkstätte gearbeitet. Die Pfarrerstochter möchte "den Glauben in die säkulare Welt tragen, in der die Kritik an den Kirchen sehr grundsätzlich geworden ist".

Dem Zeichendeuter Roland Barthes zum 100.

ParisDem Zeichendeuter Roland Barthes zum 100.

"Die Erwartung ist Verzauberung; ich habe die Weisung erhalten, mich nicht zu rühren." Wahrscheinlich waren es auch Sätze wie diese, die uns Roland Barthes, sein Denken und sein Schreiben ans Herz legten. Mit seiner Stichworte- und Assoziationssammlung "Fragmente einer Sprache der Liebe" wurde uns behutsam das Tor aufgestoßen zu einer Welt, die wir so noch nie gesehen hatten: wohin wir auch schauten, überall nur Dinge, die Zeichen waren, die für etwas standen und von uns entziffert werden sollten. Das konnten Autos sein, Möbel und Reklametafeln. Die Mythen unserer Existenz stammten also nicht aus grauer Vorzeit; sie waren mitten unter uns - und alltäglich.