Köln Auch ohne Freddie Mercury füllt Queen fast jede Arena

Köln · Niemand kann Freddie Mercury ersetzen. Diese Erkenntnis offenbart sich dem Besucher des Konzerts von "Queen & Adam Lambert", wenn der neue Sänger im Eröffnungssong "One Vision" zum ersten Mal seine Stimme erhebt. So dauert es in der mit 15 000 Besuchern ausverkauften Kölner Arena ein wenig, bis die Freude über eine gelungene Queen-Hommage die Trauer überwiegt.

Niemand kann Freddie Mercury ersetzen. Diese Erkenntnis offenbart sich dem Besucher des Konzerts von "Queen & Adam Lambert", wenn der neue Sänger im Eröffnungssong "One Vision" zum ersten Mal seine Stimme erhebt. So dauert es in der mit 15 000 Besuchern ausverkauften Kölner Arena ein wenig, bis die Freude über eine gelungene Queen-Hommage die Trauer überwiegt.

Denn nichts anderes ist es, was die verbliebenen Queen-Mitglieder Brian May und Roger Taylor hier auf die Bühne bringen: eine Hommage an das eigene Schaffen, eine lupenreine Nostalgie-Show. John Deacon, der Vierte im Bunde, spielt seit langem nicht mehr in den Revivals mit, toleriert aber, dass Brian May und Roger Taylor unter dem alten Namen der Band auftreten.

Mit dem American-Idol-Teilnehmer Adam Lambert haben sie sich einen Mann an Bord geholt, der die Qualitäten Mercurys aufscheinen lässt, ohne sie zu erreichen. Er ist ein schöner, schlaksiger, ein wenig androgyner Rocker, der mühelos in die höchsten Stimmlagen steigt. Doch das besondere Etwas, diese schwerelose Leichtigkeit und opernhafte Dramatik, die der 1991 verstorbene Queen-Frontmann hervorzuzaubern vermochte, die geht dem jungen Sänger ziemlich ab.

Dass diese Show trotzdem Spaß macht, liegt daran, dass alle Beteiligten Spaß vermitteln. Spaß daran, die alten Songs von "Killer Queen" über "Bohemian Rhapsody" bis "I Want It All" zu spielen. Brian May spielt nicht nur geniale E-Gitarrensoli, sondern zeigt sich bei "'39" und "Love of My Life" auch als ordentlicher Sänger - bei letzterem schaut ihm plötzlich Freddie Mercury von der Videowand über die Schulter. Auch Roger Taylor macht nicht nur gemeinsam mit Sohn Rufus Tiger einen guten Job am Schlagzeug, sondern ersetzt bei "Under Pressure" kongenial David Bowies Gesangspart.

Irgendwann nimmt das gitarristische Urgestein Brian May dem Newcomer Adam Lambert das goldene Mikro aus der Hand und fragt ins Publikum: "Macht er das nicht gut?" Ein warmer Applaus bejaht das - den Umständen entsprechend.

(RP)
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