Berlin Ausstellung abgesagt: Iraner geben Kunst nicht frei

Berlin · Die Ausstellung von Schlüsselwerken einer spektakulären iranischen Kunstsammlung in Berlin ist abgesagt worden. Der Iran habe bislang immer noch keine Ausfuhrgenehmigung für die Kunstwerke erteilt, erklärte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Hermann Parzinger, gestern. Die Stiftung habe deshalb den Kooperationsvertrag mit dem Teheran Museum of Contemporary Art gekündigt, so Parzinger. "Weitere Verzögerungen in der Ausstellungsplanung der Staatlichen Museen zu Berlin waren jetzt nicht mehr vertretbar."

Ursprünglich sollte die Schau "Die Teheran Sammlung. Das Teheran Museum für Zeitgenössische Kunst in Berlin" bereits am 4. Dezember in der Gemäldegalerie eröffnet werden. Nachdem Mitte Oktober der als liberal geltende iranische Kulturminister Ali Dschannti zurückgetreten war, gerieten die Vorbereitungen ins Stocken. Die lange unter Verschluss gehaltene Sammlung aus der Zeit von Reza Pahlavi gilt als eine der weltweit wertvollsten Sammlungen westlicher Kunst. Pahlavi war von 1941 bis 1979 Schah von Persien und ging nach monatelangen Protesten gegen sein Regime ins Exil. "Die SPK hat dem kulturellen Dialog zwischen der Nationalgalerie und dem Teheraner Museum stets große Bedeutung zugewiesen", sagte Parzinger. "Die Ausstellung ist eine Idee beider Häuser. Mit großem Bedauern haben wir uns zu diesem Schritt entschließen müssen", so Parzinger. "Die SPK bekennt sich jedoch weiterhin zum kulturellen Austausch, auch mit dem Iran, und wird diesen Dialog mit geeigneten Maßnahmen auch weiter befördern."

(dpa)
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