Altdorf Bildhauer Fritz Koenig 92-jährig gestorben

Altdorf · Die Skulpturen von Fritz Koenig sind bereits weltberühmt, als der Terroranschlag vom 11. September 2001 die Kunst des Bildhauers noch stärker in den Fokus rückt. Seit Jahrzehnten steht seine monumentale Plastik "Kugelkaryatide N.Y." zwischen den Wolkenkratzern des World Trade Centers in New York. Dann erschüttert der Terrorakt die Welt - doch Koenigs Kugel übersteht den Zusammensturz der Wolkenkratzer und wird so zu einem Symbol der Hoffnung. Jetzt ist der Künstler in seinem Anwesen in Altdorf bei Landshut 92-jährig gestorben.

Koenigs berühmte New Yorker Kugel, auch "The Sphere" ("Sphäre") genannt, wurde durch den Einsturz der Türme nachträglich ein Anti-Gewalt-Denkmal. Der 1924 in Würzburg geborene Künstler selbst bezeichnete es als "Wunder", dass das zentrale Kunstwerk der 1967 bis 1971 geschaffenen Brunnenanlage des World Trade Centers noch existiert. "Es war eine Skulptur, nun ist es ein Denkmal", so Koenig damals.

Nach seinem Fronteinsatz als Soldat im Zweiten Weltkrieg studierte Koenig an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Anton Hiller. Es folgten internationale Erfolge wie die Teilnahme an der XXIX. Biennale in Venedig 1958 und 1959 an der documenta II in Kassel.

Heute sind Koenigs Statuen weltweit zu bewundern. Als Schöpfer von Groß-Plastiken an zentralen Gedenkstätten machte er sich ebenso einen Namen. Nach dem Terroranschlag 1972 in München schuf er einen Granit-Klagebalken für das dortige Olympiagelände. Auch für die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen in Oberösterreich kreierte er ein Mahnmal.

(dpa)
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