Mit 50.000 Euro dotiert Amos Oz wird mit erstem Siegfried-Lenz-Preis ausgezeichnet

Hamburg · Der israelische Schriftsteller Amos Oz ("Eine Geschichte von Liebe und Finsternis") wird am Freitag in Hamburg mit dem erstmals vergebenen Siegfried-Lenz-Preis geehrt. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert und damit einer der höchstdotierten Literaturpreise im deutschsprachigen Raum.

 Amos Oz wird der erste Sigfried-Lenz-Preisträger sein.

Amos Oz wird der erste Sigfried-Lenz-Preisträger sein.

Foto: ddp

Die Laudatio will Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) halten. Bei dem Festakt im Kaisersaal des Rathauses werden auch Lenz' Witwe Ulla und Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass erwartet.

Die Siegfried Lenz Stiftung will den Preis künftig alle zwei Jahre an internationale Autoren verleihen, "die mit ihrem erzählerischen Werk Anerkennung erlangt haben und deren schöpferisches Wirken dem Geist von Siegfried Lenz nah ist".

Lenz ("Deutschstunde") war am 7. Oktober im Alter von 88 Jahren in Hamburg gestorben. Vor einigen Jahren hatte Oz die "Deutschstunde" als "einen der größten Romane des 20. Jahrhunderts" bezeichnet. Oz wurde unter anderem mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels (1992), dem Siegfried-Unseld-Preis (2010) und dem Franz-Kafka-Preis (2013) ausgezeichnet. Oz gehört zu den Gründern der Friedensbewegung Peace Now. Im Konflikt mit den Palästinensern tritt er für eine Zwei-Staaten-Lösung ein.

In seinen sprachmächtigen Romanen gelinge Oz "die Verschmelzung von Zeitgeschichte und individuellem Schicksal, er verbindet die politische Analyse mit der psychologischen Durchdringung seiner Figuren", hieß es vorab in der Begründung der Jury. Indem er vom Schicksal Israels erzähle, erzähle er zugleich vom Schicksal des Menschen in der modernen Welt.

(dpa)
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