Buch-Kritik Bas Kast: Die Liebe und wie sich Leidenschaft erklärt

Ein Thema, das wirklich jeden Menschen interessiert ist die Liebe. Mit ihr und der Leidenschaft hat sich Bas Kast befasst und seine Ergbenisse in "Die Liebe und wie sich Leidenschaft erklärt" zusammengefasst. Er ist dem Klischee "Männer suchen Sex, Frauen wollen Liebe" auf den Grund gegangen.

Zu Anfang seines Sachbuches stellt Kast die Frage, was "Liebe" eigentlich ist. Motivation des Lebens überhaupt, eine vom Menschen zurechtgelegte Interpretation von banalen organischen Vorgängen oder gar schlichtes Nebenprodukt unseres Fortpflanzungstriebes? Eine wirkliche Antwort gibt der studierte Biologe und Psychologe, Jahrgang 1973, zwar nicht, er jongliert aber gekonnt mit Theorien aus sämtlichen Wissenschaften, bemüht Psychologen, Mediziner, Philosophen, Schriftsteller und Politiker, ja selbst Hollywood, um so etwas wie eine Gebrauchsanweisung für eine gelungene Partnerschaft zu erstellen.

Wir wissen es ja eigentlich alle: Männer und Frauen passen nicht zusammen. Sie denken unterschiedlich, sie fühlen unterschiedlich und sie riechen auch anders. Liebesglück wird noch immer als Schicksal betrachtet: Entweder du triffst den/die Richtige(n), oder du hast eben Pech. Irrtum, behauptet Kast. Jahrelange Forschung hat nach Aussage des Wissenschaftsjournalisten offenbart, dass Liebe erlernbar ist, dass eine glückliche Beziehung Resultat harter Arbeit an sich selbst und dem Gegenüber ist.

Wir alle seien auf der Suche nach dem idealen Partner zur Zeugung gesunder Nachkommen, sagt Kast. Wir lassen uns dabei durch Instinkt und Unterbewusstsein leiten. Von der ersten Kontaktaufnahme bis hin zur langjährigen Ehe bestimmen Hormone und Fortpflanzungstrieb unser Liebesleben. Wer das erkennt und für sich nutzbar macht, wer in seiner Partnerschaft rechtzeitig die "apokalyptischen Reiter" Kritik, Verteidigung, Verachtung, Rückzug und Machtdemonstration zum Teufel jagt, konstruktiv streitet und den Anderen illusionslos, aber positiv wahrnimmt, der hat die allerbesten Chancen auf eine glückliche Beziehung.

All das ist erlernbar, verspricht Kast, wir können "gutes" Streiten trainieren und uns den anderen ideal denken, dann sind wir in der Liebe erfolgreich. Na ja, möchte man sagen, wenn's so einfach wäre. Kasts Buch gehört zu den Ratgebern, die Glück und Erfolg als für jeden Willigen erreichbare Lernresultate darstellen. Eine wirkliche Glücksformel präsentiert Kast nicht, vielmehr paraphrasiert er Altbekanntes, untermauert mit neueren psychologischen Studien.

(ap)
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