StreetArt in Germany Ein Herz für Gehirnschäden

Parkplätze für Ufos, Warnschilder mit verwandelter Botschaft, Monster als Element öffentlicher Architektur. Man muss nur hinschauen: Die Straßen sind voll von aberwitziger, anarchischer Kunst.

Bilder aus "StreetArt in Germany"
15 Bilder

Bilder aus "StreetArt in Germany"

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Das beschränkt sich nicht nur auf extraterrestrisches Leben, sondern erfasst auch sehr alltägliche Dinge. Mülleimer zum Beispiel, mitten im Grau der Straße. Nur dass dieser golden angesprüht ist und vorne mit der Schriftzug "Altgold" und dem Recycling-Zeichen versehen ist.

Wer mit offenen Augen durch Deutschland fährt, sieht mehr von solchen witzigen Umdeutungen von Stadtalltag als man vermuten mag. Keiner weiß das so gut wie der Künstler Timo Schaal. Vor einigen Jahren begann er systematisch, solche Motive zu fotografieren und zu sammeln. Inzwischen umfasst sein Archiv Zigtausende Bilder.

Subversive Umdeutungen

Alle Fundstücke haben eins gemein: Sie sind im öffentlichen Raum zu sehen und stehen unter dem Verdacht, das Werk von Schmierfinken und Vandalen zu sein. Was den Bediensteten vom Ordnungsamt womöglich ein Dorn im Auge ist, erweist sich für andere als lebensfrohe Bereicherung des Alltags.

Wenn ein Künstler einer Mauer eine Ecke aus Legosteinen verpasst etwa. Oder jemand aus dem Schild mit dem Aufdruck "Gehwegschäden" durch einen kleinen Aufkleber den Text "Gehirnschäden" verpasst. Mit solch kreativen Umdeutungen ihrer Umgebung unterwandern Künstler in Deutschland unseren Alltag. Und zaubern so mit Sicherheit vielen ein Lächeln ins Gesicht.

Bei Facebook ist StreetArt populär

Timo Schaal hat sich schon vor Jahren dafür begeistert. Mit seiner Sammlung der Straßenkunst aus Deutschland hat er es inzwischen zu einer bemerkenswerten Popularität gebracht. Viele werden ihn aus Facebook kennen: Dort hat er mit der Seite "StreetArt in Germany" fast eine Million Fans gesammelt.

Von Jahr zu Jahr wurden es mehr: Anfangs zeigte Schaal dort nur selbst gemachte Fotos. Doch schon bald entwickelte sich seine Seite zur Sammelstelle für Fundstücke aus ganz Deutschland. Follower und Künstler senden ihm ihre Bilder zu, mittlerweile um die 400 täglich. Die Besten zeigt Schaal.

Ein Best of hat Schaal inzwischen auch als Buch im riva-Verlag veröffentlicht. Eine Auswahl der Bilder zeigen wir in einer Fotostrecke.

(pst)
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