Belgien Comic "Tim im Kongo" ist nicht rassistisch

Brüssel · Der aus dem Jahr 1930 stammende Comic "Tim im Kongo" des belgischen Zeichners Herge (1907-1983) ist nicht rassistisch einzustufen. Das beschloss ein Gericht in Brüssel am Donnerstag.

Der Appelationshof in Brüssel bestätigte damit das erstinstanzliche Urteil. Somit muss der Band in Belgien nicht aus dem Verkauf genommen werden.

Der Humor in dem Comic sei nicht bösartig, urteilte das Gericht den Berichten zufolge. Auch habe Herge 1930 nicht die Geisteshaltung haben können, die 1981 Anlass für das Gesetz zur Bekämpfung von Rassismus gewesen sei.

Herge habe eine Geschichte zur Unterhaltung ersonnen, mehr nicht, so das Gericht. Es erinnerte auch daran, dass Herge selbst nie im Kongo gewesen sei und sich von den Exponaten des Kolonialmuseums in Tervuren bei Brüssel habe inspirieren lassen. Der Band lege Zeugnis ab von der gemeinsamen Geschichte zu einem bestimmten Zeitpunkt.

"Tim im Kongo" erschien erstmals Anfang der 1930er Jahre in der Jugendbeilage einer katholischen Tageszeitung. Der Kongo war damals belgische Kolonie. Herge erklärte später, der Comic sei von den Vorurteilen der damaligen Zeit geprägt. Zuletzt war der Band unter dem Vorwurf des Rassismus aus öffentlichen Büchereien in Großbritannien, Schweden und den USA entfernt worden.

(KNA)
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