Projekt "Rhein-Site Story" Die Hockey-WM als Krimi
Mönchengladbach (RP). Ab September geht es rund in Mönchengladbach, und das ganz wörtlich. Denn ab Spätsommer rollen die Bälle über den Hockeyrasen und es wird geschlenzt, was das Zeug hält. Parallel zu diesem hochkarätigen Event begleitet das Kulturbüro in Gladbach das Projekt "Rhein-Site Story". Drei lokale Autoren schreiben dafür gemeinsam ab dem 1. Mai einen Fortsetzungsroman im Internet.
Ein Mord erschüttert das im Sport-Taumel fiebernde Mönchengladbach in den Tagen der Hockey-WM, und die erste Leiche ist der Präsident des Deutschen Hockeybundes. "Aber keine Sorge, es werden noch mehr", verspricht Jutta Profijt. Die 39-jährige Schriftstellerin aus Mönchengladbach ist eine der drei Säulen des Krimiautoren-Teams, dass ab Mai beinahe täglich für spannenden und explosiven Lesestoff im Internet sorgen wird. Denn am Maifeiertag beginnt das Multimedia-Krimi-Projekt "Rhein-Site-Story" auf der Internetseite rhein-site-story.de
Auf Einladung des städtischen Kulturbüros werden sich die Duisburgerin Patricia Vohwinkel, der Kölner Carsten Sebastian Henn und besagte Lokalmatadorin Jutta Profjit in 91 Folgen Morden, Verschwörungen und anderen Schandtaten im Rahmen der Hockey-WM widmen. Alles freilich fiktiv und mit einem Schuss Humor. Bei der Vorstellung des Internet-Krimis im Lagebesprechungsraum des Polizeipräsidiums lobte Oberbürgermeister Norbert Bude die Wahl des Ortes: "Für ein solches Projekt ist das der richtige Raum hier." Organisiert werden die literarischen Multimedia-Verbrechen von Dr. Thomas Hoeps vom Kulturbüro, der für das Lektorat des Krimis zuständig ist, sowie vom Kommunikationsdesigner Matthias Klees als technischem Leiter. Bei der Finanzierung helfen das Land NRW und das Kultursekretariat mit insgesamt 11.500 Euro.
Spannend ist, dass jeder Autor sein eigenes Alter Ego als Ermittler ins Rennen schickt. Profjit wird von der frustrierten Hauptkommissarin Ulrike von Maybach vertreten, Henns Held ist der ehemalige Hockey-Nationaltorwart Ulf Kossitzke, der in seiner Kneipe die beste Currywurst von ganz Mönchengladbach verkauft, und Vohwinkel schenkt den Lesern den kiffenden, etwas klein geratenen Sohn des Ermordeten, Alexander Kollweid. Um die Möglichkeiten des Mediums Internet zu nutzen, lassen die Macher es mit dem fortgesetzten Abdruck von Texten nicht Bewenden.
Ein Glücksfall für Hoeps, dass er im Herbst den Kommunikationsdesigner Matthias Klees kennen lernte. "Herr Klees sorgt für die passende Präsentation", freut sich der Initiator. Hoeps bat daraufhin drei Musiker, etwas für den Krimi zu komponieren. Das besorgen die beiden Mönchengladbacher Robert Hurasky (Schlagzeug) und Manfred Heinen (Piano) sowie der Krefelder Karim Gorgi. So gelangen zu fast jeder Folge Soundtracks auf die Rhein-Site. Und auch Illustratoren ("Die 18 Metzger", Till Laßmann) sowie der 19-jährige Gladbacher Fotograf Mateusz Smolka liefern Beiträge. Schöne Nebensache, so Klees: "Die Creative Common License ermöglicht es, dass Besucher alles kostenfrei downloaden können."
