Fotos Marcel Reich-Ranicki – ein außergewöhnliches Leben
Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki ist am Mittwoch (18. September 2013) im Alter von 93 Jahren gestorben. Er war der bekannteste deutsche Literaturkritiker. Ein Rückblick auf ein außergewöhnliches Leben.
Dort, in den wohl schwersten Stunden seines Lebens, lernte er seine Frau Teofila kennen. Das Paar war fast 70 Jahre verheiratet. Sie starb 2011 im Alter von 91 Jahren.
Der einzige Sohn des Paares, Andrew, lebt heute in Schottland und lehrt Mathematik an der Universität Edinburgh. Links in diesem Bild von 2001 ist Andrews Ehefrau Ida Thompson zu sehen.
Nach dem Krieg kehrte Reich-Ranicki nach Deutschland zurück, wo er bereits als Kind bei wohlhabenden Verwandten in Berlin gelebt hatte. Bei der "Zeit" und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" begann seine beispiellose Karriere als Literaturkritiker. Sein Verhältnis zu Deutschland blieb immer schwierig und zwiespältig.
Die Fernsehsendung "Das Literarische Quartett" machte Reich-Ranicki zum bekanntesten Literaturkritiker im deutschsprachigen Raum.
Die ZDF-Sendung erlangte Kultstatus. Dieses Bild von 1991 zeigt Reich-Ranicki mit seinen Kritiker-Kollegen Sigrid Löffler, Helmuth Karasek und Ulrich Greiner.
Der "Literaturpapst" hatte zu vielen deutschen Schriftstellern ein schwieriges Verhältnis - besonders zu Martin Walser, dessen 2002 veröffentlichter Roman "Tod eines Kritiker" deutliche Bezüge auf Reich-Ranicki enthielt. Eine Aussöhnung gab es danach nie - noch an seinem 90. Geburtstag bestand der Kritiker auf einer Entschuldigung des Schriftstellers. Dieses Foto stammt aus dem Jahr 1996.
Nicht viel weniger schwierig war sein Verhältnis zu Günter Grass (hier ein Bild aus dem Jahr 1995). An vielen Büchern des Literatur-Nobelpreisträgers ließ Reich-Ranicki kein gutes Haar.
Der Kritiker erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Dieses Bild wurde 2002 bei der Verleihung des Goethepreises aufgenommen.
Die Universität Tel Aviv verlieh Reich-Ranicki 2006 den Ehrendoktortitel - wie auch zahlreiche andere Universitäten, darunter auch die Uni Düsseldorf.
Dieses Foto wurde im Jahr 1991 aufgenommen. Bürgermeister Klaus Bähr verleiht Reich-Ranicki den Hermann-Sinsheimer-Preis der Stadt Freinsheim.
Aus den Händen des damaligen hessischen Ministerpräsidenten Hans Eichel erhielt er 1992 die Wilhelm-Leuschner-Medaille.
2008 überreicht Kanzlerin Angela Merkel dem Kritiker den Henri-Nannen-Preis für sein journalistisches Lebenswerk.
2008 sorgte Reich-Ranicki für einen Eklat, weil er den deutschen Fernsehpreis (als Ehrenpreis für sein Lebenswerk) ablehnte. Nach dem "Blödsinn, den wir hier zu sehen bekommen haben", könne er die Auszeichnung nicht annehmen, sagte er.
Einer seiner letzten großen Auftritte: Im Januar 2012 sprach Reich-Ranicki am 67. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor dem Deutschen Bundestag.
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