Plagiatsprozess "Sakrileg"-Autor Dan Brown bricht Schweigen

London (rpo). Bestsellerautor Dan Brown hat am Montag im Plagiatsprozess um sein Buch "Sakrileg" gegen den Verlag Random House erstmals ausgesagt. Er wies die Vorwürfe der Kläger zurück, dass er aus deren Büchern abgeschrieben habe. In dem Bestseller-Roman mit dem Original-Titel "The Da Vinci Code" geht es um eine Verschwörung, in die die katholische Kirche verwickelt ist.

In dem seit dem 27. Februar andauernden Verfahren in London sagte Brown nun erstmals als Zeuge aus, nachdem er sich bislang jeder Äußerung enthalten hatte. Die beiden britischen Autoren des 1982 veröffentlichten Sachbuchs "Der Heilige Gral und seine Erben", Michael Baigent und Richard Leigh, werfen dem US-Schriftsteller vor, sich für seinen Roman großzügig bei ihrem Werk bedient zu haben.

Dieses Buch, ebenfalls bei Random House erschienen, macht geltend, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben sei und später mit Maria Magdalena Nachkommen gezeugt habe. Die Verfasser, Michael Baigent und Richard Leigh, machen geltend, Brown habe ihre Ideen und Motive übernommen. Der Verlag hat die Vorwürfe von Anfang an zurückgewiesen.

Brown erklärte auf die Frage des Anwalts der Kläger, die meisten Nachforschungen für sein eigenes Buch habe seine Frau Blythe angestellt. Sie habe sich stark engagiert, weil ihr die Heiligkeit von Frauen sehr am Herzen liege. Im übrigen aber seien Baigent und Leigh nicht die einzigen, die über ein mögliches Überleben Jesu nach der Kreuzigung geschrieben hätten.

Er selbst habe stets anerkannt, dass die beiden Autoren diese Idee einer breiteren Öffentlichkeit vermittlet hätten, betonte Brown. Deshalb sei er schockiert über deren gerichtliches Vorgehen. Zudem greife sein eigener Roman die Thesen der beiden nur am Rande auf. In "Sakrileg" geht es um einen Professor, der einen Mord aufzuklären versucht und dabei auf dunkle Geheimnisse mit Bezug auf Jesus und den heiligen Gral stößt.

(ap)
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