Sibylle Lewitscharoff legt nach "Künstliche Befruchtung ist zutiefst unheimlich"

Köln · Das Thema lässt sie nicht los: Die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff hat ihre Kritik an künstlicher Befruchtung erneuert.

 Sibylle Lewitscharoff legt in der Debatte um künstliche Befruchtung nach.

Sibylle Lewitscharoff legt in der Debatte um künstliche Befruchtung nach.

Foto: dpa, han pzi ade fpt

"Natürlich wird über Kinder, die mit diesen modernen Methoden gezeugt worden sind, natürlich wird da gesprochen", sagte die Büchnerpreisträgerin am Mittwochabend beim Literaturfest Lit.Cologne in Köln. "Und da sind schwarze Fantasien im Umlauf. Das ist ja etwas, was zutiefst unheimlich ist."

Lewitscharoff steht in der Kritik, weil sie in einer Rede Retortenkinder als "Halbwesen" bezeichnet hatte. Diese Formulierung bedauerte sie später, was sie in Köln wiederholte. Gleichzeitig stellte sie klar: "Von den Grundideen dieser Rede rücke ich nicht ab, ich rücke - wenn ich's noch einmal schreiben würde - von einigen Formulierungen ab, drei oder vier." Viele Zuhörer verließen während ihrer Ausführungen den Saal. Vereinzelt gab es Zwischenrufe und Pfiffe.

Lewitscharoff hielt auch ihren Vergleich zwischen der heutigen Reproduktionsmedizin und der "Menschenzucht" im Nationalsozialismus aufrecht. "Die Nationalsozialisten haben mit vielen, vielen dieser Dinge angefangen", sagte sie.

(dpa)
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