Biografie Vladimir Nabokov: Erinnerung, sprich

Vladimir Nabokov, Autor des weltberühmten, verfilmten Romans "Lolita", zählt zu den großen Erzählern des 20. Jahrhunderts. Das merkt man auch seiner Autobiografie an: "Erinnerung, sprich". Sie beschreibt auf fesselnde, oft psychologisierende Weise Nabokovs Flucht aus Russland nach der Oktoberrevolution, die Zeit seines Studiums in England, seine Berliner Jahre und schließlich die Flucht aus Nazi-Deutschland nach Frankfreich und dann in die USA.

 "Erinnerung, sprich. Wiedersehen mit einer Autobiographie" von Vladimir Nabokov

"Erinnerung, sprich. Wiedersehen mit einer Autobiographie" von Vladimir Nabokov

Foto: rororo

Das mag nach Politik klingen. In Wirklichkeit aber ist Nabokovs Buch eine wunderbare Familiengeschichte. Vor allem die Schilderungen seiner Kindheit entfalten einen Zauber, der den Leser unwillkürlich an die eigenen ersten Schritte ins Leben erinnert. Schmetterlingsjagd, die Erfahrungen mit schrulligen Onkeln und Tanten, die ersten Geheimnisse - das alles hat Nabokov mit einer Genauigkeit der Beobachtung und in einer Sprache eingefangen, die einen bald glauben lassen, man verschlinge einen meisterhaften Roman, nicht bloß eine Sammlung von Lebenserinnerungen. Liebe und Entsagung, Heimat und Exil ­ nichts Menschliches ist diesem Autor fremd. Und was ist er doch für ein grandioser Schreiber!

(RP)
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