Schwergewichtiger Bildband Wolfgang Joop, Wunderkind

Düsseldorf (RPO). Wolfgang Joop zählt zu den bekanntesten Modeschöpfern. In wenigen Tagen feiert er seinen 65. Geburtstag. Anlass, um auf die Karriere des "preußischen" Modeschöpfers zurückzublicken: von seinem eher zufälligen Start in der Modebranche über seine ersten Schritte als anonymer Designer und schließlich der internationale Durchbruch. Ein schwergewichtiger Bildband erzählt jetzt seine Geschichte.

Neuer Bildband zeigt Beuys am Strand
5 Bilder

Neuer Bildband zeigt Beuys am Strand

5 Bilder

Düsseldorf (RPO). Wolfgang Joop zählt zu den bekanntesten Modeschöpfern. In wenigen Tagen feiert er seinen 65. Geburtstag. Anlass, um auf die Karriere des "preußischen" Modeschöpfers zurückzublicken: von seinem eher zufälligen Start in der Modebranche über seine ersten Schritte als anonymer Designer und schließlich der internationale Durchbruch. Ein schwergewichtiger Bildband erzählt jetzt seine Geschichte.

Porträtiert wird nicht nur die aus den Medien bekannte Person, sondern es scheinen auch die unbekannten Facetten dieses Mannes durch, des Malers, Bildhauers, Modeschöpfers und Autors, der mit der Heimkehr nach Potsdam zu seinen Wurzeln zurückgekehrt ist.

Zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer stellt die Autobiografie zugleich ein Stück deutscher Nachkriegsgeschichte dar, denn für den Teenager Wolfgang Joop war stets der Osten golden, nicht der Westen.

Entführung aus dem Paradies

Der Beruf des Vaters als Chefredakteur der Westermann‐Hefte bedingte den Umzug nach Braunschweig, für den neunjährigen Wolfgang bedeutete dies die Entführung aus dem Paradies seiner Kindertage. Diese hatte er trotz Krieg und Not auf dem Gut Bornstedt, dem Hof der Familie seiner Mutter Charlotte, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss Sanssoucci als behütet empfunden.

War er doch der von Mutter und Tanten und Nenntanten vielgeliebte, großfamilienumhegte, schon damals sehr zeichenbegabte Einzeljunge gewesen. Denn Vater Gerhard Joop kehrte erst aus quälender Kriegsgefangenschaft zurück, als sein Sohn acht Jahre war. Eine schwierige Situation für beide, die zu Enttäuschungen führen musste. Die Zerrissenheit zwischen dem Heimweh nach Potsdam und dem Dasein im Westen prägte Wolfgang Joop nachhaltig, der in diesem Buch Einblicke in sein Seelenleben gewährt.

Ein Stück Familiengeschichte

Der opulente Bildband ist ein Stück Familiengeschichte und zugleich auch deutsche Modegeschichte, zeichnet die Anfänge in den 1980ern nach, als Jil Sander, die Mode als Marketinginstrument und Parfüm als Schlüssel zur Karrieretür entdeckte, noch eine enge Freundin war.

Gezeigt werden teils noch nie veröffentlichte Bilder, Zeichnungen seiner besten Entwürfe, Fotos aus Privatbesitz sowie Beiträge unter anderem von seiner Mutter Charlotte Joop, seiner Tochter Florentine Joop, den Models Nadja Auermann und Claudia Schiffer und dem Maler Neo Rauch.

Wolfgang Joop
Wunderkind. 14467 Potsdam
Hrsg. von Inga Griese und Edwin Lemberg
Verlag: Collection Rolf Heyne
150 Euro, 5,2 Kilo, 560 Seiten, ca. 600 Abb., gebunden in Leinen, im leinenbezogenen Schmuckschuber
ISBN 978-3-89910-436-3

(csr/csi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort