Berlin Buchmesse: E-Book weiter auf dem Vormarsch

Berlin · In den USA ist jedes fünfte Buch ein E-Book. In Deutschland liegt der Anteil erst bei vier Prozent, nimmt aber kräftig zu. So kauften Leser im vergangenen Jahr 21,5 Millionen E-Books - 60 Prozent mehr als 2012. Wie eine Umfrage im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse ergab, haben sich viele Verlage auf den digitalen Wandel eingestellt.

In den USA ist jedes fünfte Buch ein E-Book. In Deutschland liegt der Anteil erst bei vier Prozent, nimmt aber kräftig zu. So kauften Leser im vergangenen Jahr 21,5 Millionen E-Books - 60 Prozent mehr als 2012. Wie eine Umfrage im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse ergab, haben sich viele Verlage auf den digitalen Wandel eingestellt.

Bei der Verlagsgruppe Droemer Knaur sind inzwischen mehr Bücher digital lieferbar als gedruckt. Das E-Book trage "ganz wesentlich" zum Umsatz bei, so der Verlagsleiter Elektronisches Publizieren, Michael Döschner. Seit 2011 setze das Haus konsequent auf die Re-Digitalisierung seiner Backlist sowie die gleichzeitige Publikation von E-Book und gedruckter Neuerscheinung. Highlight war dieses Jahr "Die Wanderapothekerin" von Iny Lorentz mit über 200 000 Downloads. Seit 2009 ist der Fischer-Verlag digital auf dem Markt, vor einigen Monaten wurde ein eigener Verlagsleiter Digital berufen. Inzwischen enthält das Programm 3000 E-Books, darunter zahlreiche Titel mit erweiterten Inhalten und Navigationsmöglichkeiten. Der Hanser Verlag startet unter dem Titel "Hanser Box" derzeit einen digitalen Ableger. Dort sollen kurze, bisher unveröffentlichte Texte bekannter Autoren ausschließlich als E-Book erscheinen - jeweils zwischen 20 und 100 Seiten lang für 1,99 bis 4,99 Euro. Zu den Autoren der ersten zehn Titel gehören große Namen wie Henning Mankell, Javier Marías, Ilija Trojanow und T.C. Boyle.

Rowohlt bringt nach Angaben seines E-Book-Koordinators Uwe Naumann bereits seit mehreren Jahren ein umfangreiches E-Book-Programm heraus, fast 2000 Titel, darunter E-Book-Only-Projekte. Nur als E-Book werden sowohl literarische Texte als auch Sachbuchtexte veröffentlicht, das heißt Essays und Reportagen (von Andreas Huckele über Andreas Straub bis Daniela Dahn). Ein eigener Verlag wurde nicht gegründet, die E-Books erscheinen unter der gemeinsamen Dachmarke Rowohlt.

(dpa)
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