Burton parodiert Frankenstein mit Kuscheltieren

Warum sollten Untote immer böse sein? Eine Frage, die Tim Burton in "Frankenweenie" aufs Korn nimmt. Der US-Regisseur verballhornt den Frankenstein-Mythos und erweckt einen liebenswerten Zombiehund zum Leben.

Der Vierbeiner Sparky ist der liebste Spielgefährte von Victor Frankenstein. Eines Tages wird sein Kläffer bei einem Unfall getötet. Inspiriert von seinem Naturwissenschafts-Lehrer macht der Junge ein wahnwitziges Experiment: Mit einem Blitzschlag holt er Sparky aus dem Jenseits zurück – und das Unheil nimmt seinen Lauf. Bald bedrohen untote Schildkröten, Katzen, Hamster und Ratten die Stadt.

Zehn Jahre nach "Nightmare before Christmas" holt Burton eine Geschichte aus der Trickkiste, die er schon 1984 in einem Kurzfilm inszeniert hatte. Mit der Verbindung von schwarz-weiß gefilmten Stop-Motion-Figuren und 3D-Animation erhält das Drama einen plastischen Retro-Look. Wie in vorigen Burton-Filmen spielt auch in "Frankenweenie" die Musik eine große Rolle. Vor allem die schauerlichen Orchesterklänge aktivieren die mitreißende Energie des Trickfilm-Märchens und vertonen die jugendliche Verwunderung der Charaktere.

Die Frankenstein-Parodie ist teils zwar gruselig, aber nie wirklich blutrünstig. Der Regisseur verweist auf Horror-Klassiker wie den Monsterfilm "Gremlins" oder Stephen Kings "Friedhof der Kuscheltiere", um das Genre gewitzt zu überzeichnen. Mit Sicherheit nicht nur für Burton-Fans ein großer familientauglicher Spaß. llll

(dpa)
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