Rom/Jerusalem/Berlin Christliche Kirchen fordern mehr Hilfe für Flüchtlinge

Rom/Jerusalem/Berlin · . In ihren Osterpredigten haben evangelische und katholische Bischöfe die Kraft der österlichen Botschaft betont und zu Solidarität mit Flüchtlingen und Armen aufgerufen. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, hob am Ostermontag die Bedeutung der Begegnung hervor. Die Begegnung von Fremden im Gespräch, auf einem Spaziergang oder bei einem gemeinsamen Essen erscheine oft nicht großartig, aber sie könne den Himmel in sich tragen. Auch die westfälische Präses Annette Kurschus stellt die schwer zu fassende Osterbotschaft in den Mittelpunkt ihrer Predigt am Ostermontag in Unna. "Durch die Osterbotschaft gerät die Welt aus den Fugen", sagte sie. Mit der Auferstehung habe Ostern alle Argumente gegen sich. Es strafe die Todesgeschäfte unserer Tagesordnung lügen. "Gerade deshalb feiern wir Ostern." Jesus sei heute bei den Menschen in den Schlepperboten, bei Sterbenden im Krankenhaus.

Der Essener Weihbischof Franz Vorrath rief in seiner Predigt am Ostermontag dazu auf, "ein Tasten und Suchen" zuzulassen. "Unser Weg des Glaubens ist nie abgeschlossen. Sicherheiten dürfen wir nicht erwarten." Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck mahnte eine verstärkte Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland an. "Heute gehört es zu unseren Aufgaben, in unserem Land Menschen aufzunehmen, die Armutsflüchtlinge, Kriegsflüchtlinge, Religionsflüchtlinge und Gewissensflüchtlinge sind", sagte der Essener Bischof in der Osternacht.

Papst Franziskus hat seine Osterbotschaft zu einem flammenden Appell für Frieden und ein Ende der Gewalt in aller Welt genutzt. Der 77-Jährige verurteilte am Ostersonntag vor mehr als 150 000 Menschen auf dem Petersplatz die Gewalt in Konfliktgebieten wie Syrien oder der Ukraine. Gleichzeitig prangerte er Verschwendung und Hunger und bat um mehr Unterstützung für Flüchtlinge.

(epd/dpa)
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