Die Simpsons werden 20 Das Leben ist gelb!
Düsseldorf (RPO). Seit zwei Jahrzehnten flimmern die Simpsons über die Mattscheibe. Zwanzig Jahre älter und keine Falte mehr? Ja, es funktioniert. Und nein, hierbei handelt es sich nicht um die neuste Errungenschaft der Kosmetikindustrie, sondern um die Stars der berühmtesten und auch beliebtesten Zeichentrickserie der Welt – Die Simpsons sind einfach zeitlos schön.
Die Simpsons - Der Film
Düsseldorf (RPO). Seit zwei Jahrzehnten flimmern die Simpsons über die Mattscheibe. Zwanzig Jahre älter und keine Falte mehr? Ja, es funktioniert. Und nein, hierbei handelt es sich nicht um die neuste Errungenschaft der Kosmetikindustrie, sondern um die Stars der berühmtesten und auch beliebtesten Zeichentrickserie der Welt — Die Simpsons sind einfach zeitlos schön.
Ihren ersten Auftritt hatten die Gelblinge mit den großen Augen am 17. Dezember 1989 im Programm des amerikanischen Senders Fox. Das ZDF sendete 1991 erstmalig die deutsche Fassung, deren 20. Staffel auch aktuell bei ProSieben für gute Quoten sorgt.
Matt Groening, der Erfinder und Produzent der Simpsons, hat seine Figuren im Verlauf der letzten 20 Jahre und über 400 Folgen nicht altern lassen. Denn mit dem Alter kommt bekanntlich auch die Weisheit - und die hätte zumindest für Homer Simpson, seinerseits Familienoberhaupt der Simpsons, fatale Folgen.
Denn gerade Homers menschliche Unzulänglichkeiten in Form seiner Vorliebe für Faulheit und Völlerei machen ihn zum Sympathieträger, mit dem sich so mancher Normalsterblicher, wenn auch nur zeitweise, identifizieren kann. Homers Frau Marge hat, wie viele andere Frauen dieser Welt, ihre ganz eigene Methode entwickelt, mit den verqueren Vorlieben, peinlichen Exzessen und Ausrutschern ihres Mannes zurecht zu kommen: Ihrem genervten Stöhnen folgen ein gequältes "Homie" und ein gekonntes Augenverdrehen. Szenen einer Ehe.
Auch Lisa und Bart, die Kinder von Homer und Marge, stellen sich den Herausforderungen des Lebens. So versucht die überschlaue Lisa in der Folge "Girls just wanna have sums", angelehnt an Cindy Laupers Hit "Girls just wanna have fun" sozial engagiert zu wiederlegen, dass Mädchen keine Mathematik könnten.
Bart hingegen räumt in einem Überseegespräch mit dem Modernen Mythos auf, die Klospülung in Australien drehe sich verkehrt herum. Das jüngste Familienmitglied, Maggie, kann auch nach zwanzig Jahren noch nicht sprechen- was jedoch durch die Redseligkeit und die fantastischen Geschichten von Opa Abe aufgewogen wird.
Trotz etlicher Zuspitzungen und Übertreibungen kommen dem Zuschauer die Probleme und Peinlichkeiten der Simpsons nur allzu bekannt vor. Dass es unzählige Springfields in Amerika gibt, in denen sie zu Hause sein könnten, ist kein Zufall, sondern der Beleg dafür, dass die Menschen aus Springfield und ihre alltäglichen Probleme überall daheim sind.
Welcher Mann kennt es nicht- das alljährlich wiederkehrende Problem, sich an den Hochzeitstag oder gar die Augenfarbe der Auserwählten zu erinnern? Und wie viel Wahrheit liegt doch in den Worten, mit denen Homer sein Lieblingsgetränk und Überlebens-Elixir, das Duff-Beer, anpreist: "Auf den Alkohol - die Ursache und die Lösung aller Probleme!"
Solche Eingebungen legen die Auserkorenen des Teams um Produzent und Erfinder Matt Groening den Simpsons in den Mund. Unter ihnen finden sich viele Harvard- Absolventen, oft studierte Mathematiker, die das aktuelle Weltgeschehen und den alltäglichen Wahnsinn mit einem außerordentlichen Gespür für amerikanische Selbstironie und Sozialkritik parodieren.
Die Simpsons, das lässt sich nach 20 Jahren festhalten - ist nicht nur eine Zeichentrickserie für Erwachsene, sondern ein nicht mehr weg zu denkender Teil der Populärkultur. Es ist, als hielte jemand der Welt einen großen gelben Spiegel vor — in ihren kritischsten und schönsten Momenten.
