Fotos Der Iran zeigt sein wahres Gesicht
Iranische Foto-Künstler kommentieren ihr Land auf subversive Weise. Shadi Ghadirian etwa porträtiert in ihrer Reihe "Like every Day" das Alltagsleben iranischer Frauen. reduziert auf den Kochtopf - die Klage klingt nicht ganz fremd.
Arash Hanaei spielt Folterszenen aus Abu Ghraib mit Actionfiguren nach.
Eine Aufnahme des Künstlers Montazeri zeigt die Vermengung von US-Popart und islamischer Tradition.
Immer wieder das Thema Verschleierung. Die Darstellung der Künstlerin Forouhar funktioniert die Kleidung ironisch zum Mäntelchen um. Der Mensch darunter ist kaum zu erkennen - ein zynischer Hieb auf die Rolle der Frau im Iran.
Und auch hier steht eine weibliche Figur im Fokus, diesmal im grellen Kontext von Blumen, Vögeln, Garten, Fischen. Die Fische finden sich auch auf der Kleidung des Mädchens wieder. Die unterste Ebene mit den Spielkarten dienst als Standfläche.
Wir können auch anders, besagt wohl dieses Foto von iranischen Frauen im Stile einer Anti-Terror-Einheit. Der Islam kämpft an allen Fronten, könnte ein ironischer Subtext lauten.
Das Foto der unkonvetionellen Künstlerin Atashi (im Spiegel zu sehen) zeigt einen Mann bei einer Übung, im Hintergrund sind unzählige Bilder zu sehen. Viele davon erinnern an Heiligenbilder. Über den Rest lässt sie den Betrachter rätseln.
Iran? Perser? Da war doch auch was mit Teppichen. Einige sollen sogar geflogen sein. Auch das Klischee, das von ihrer Heimat im Ausland herrscht, kommentiert der Künstler Jalal Sepebr.
Insgesamt 36 Künstler zeigen in dem Buch Iranian Photography now" ihre Werke. Der Band ist im Hatje Cantz Verlag erschienen und kostet 39, 80 Euro.