Kurzkritik Der junge Puccini an der Kirchenorgel

Manche Komponisten haben in jungen Jahren ein Experimentierfeld gesucht, um Farbe, Klänge, Harmonien zu sammeln - und um das symphonische Element sozusagen im überschaubaren Rahmen auszuprobieren. Das war für viele Meister die Kirchenorgel. Auch Giacomo Puccini hat damals in Lucca, in der Kirche San Pietro Somaldi, häufig seine Gedanken treiben lassen, aber auch das kompositorische Rüstzeug ausprobiert. Diese Werke kann man jetzt mit dem Organisten Liuwe Tamminga entdecken - und zwar an der Orgel seiner Heimatstadt.

Man fühlt sich zurückversetzt in jene Zeit, da Puccini noch nicht in Mailand studierte, sondern daheim Sonaten, Walzer, Märsche und Versetten verfertigte. Die Edition beim Label Passacaille hat mittlerweile zwei Lieferungen - auf der zweiten finden sich auch köstliche Opernbearbeitungen, etwa Auszüge aus "Tosca" oder "Butterfly". Drollig! w.g.

(RP)
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