Der Statistiker hinter dem Song Contest

Wie viele Punkte hat Deutschland 1957 von Luxemburg bekommen? Hat sich Weißrussland mehr als dreimal für ein ESC-Finale qualifiziert? Um diese und andere Detailfragen beantworten zu können, hat Markus Flecht eine frei zugängliche Internetdatenbank geschaffen. Der Duisburger hat das System mit allen relevanten Daten zu dem Großereignis gefüttert: Teilnehmer, Punkte, Startpositionen, Austragungsorte, Abstimmprozedere – all das kann mit wenigen Klicks abgefragt werden.

"Es ist in erster Linie ein Angebot für Fans", sagt der 39-Jährige. Vor zwei Jahren hat er mit der Arbeit an der schlichten Internetseite begonnen. Der Auslöser waren Probleme bei der eigenen Recherche nach Ergebnissen vergangener Wettbewerbe. "Da habe ich gemerkt, wie schwierig es war, an Informationen zu kommen", sagt Flecht, der als Organisationsprogrammierer arbeitet. Für die Erstellung der Datenbank bedeutete das, dass er sich Aufzeichnungen von älteren Veranstaltungen teilweise komplett ansehen musste, um an die Informationen zu kommen.

Verantwortlich für seine Begeisterung ist Nicole. Als die gebürtige Saarländerin den Wettbewerb 1982 gewann, verfolgte Flecht die Show am Fernseher. Bis zum vergangenen Jahr beobachtete er die Wettbewerbe stets aus der Distanz. 2010 reiste er dann zum ersten Mal in ein Gastgeberland – und erlebte in Norwegen prompt den Erfolg von Lena Meyer-Landrut. Das Zusammentragen von Daten aus der ESC-Historie ist für ihn deshalb auch keine Last, sondern ein Vergnügen. "Manchmal arbeite ich ein halbes Wochenende durch, dann lasse ich es wieder Monate liegen", sagt er.

Um möglichst viele Menschen mit seinem Angebot erreichen zu können, ist die Internetseite auf Englisch gehalten. Bisher hält sich die positive Rückmeldung allerdings noch in Grenzen. "Manchmal heißt es aber: ,Ah, der ist das'", erzählt er.

(RP)
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