Kolumne: Kommentar Gemütlich gemacht

Dieter Kosslick ist ein guter Berlinale-Chef. Er lenkt das Festival sicher und kommt mit rheinland-pfälzischer Jovialität auch bei Hollywood-Größen gut an. Zwar muss Berlin jedes Jahr darum ringen, wirkliche Prominenz auf den roten Teppich und hochklassige Regisseure in den Wettbewerb zu locken. Doch das hat mit dem ungünstigen Termin zu Jahresbeginn zu tun und damit, dass Cannes oder Venedig nun mal glamourösere Kulissen bieten. Trotzdem ist die Vertragsverlängerung für Kosslick auch ein Zeichen deutscher Gemütlichkeit.

Die Bundesregierung setzt auf Kontinuität, wagt nicht, auf den vielleicht weniger angepassten Nachwuchs zu setzen. Die Berlinale galt aber mal als das politische Festival und konnte damit eine Nische besetzen. Kosslick-Erfindungen wie Kiezkino und kulinarisches Kino sind populär. Zur Profilierung des Filmkunst-Standortes Deutschland tragen sie nicht bei. Dorothee Krings

(RP)
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