Düsseldorf Schauspielhaus droht Schließung bis 2018

Düsseldorf · Das Düsseldorfer Schauspielhaus kommt nicht zur Ruhe. Bei einer routinemäßigen Sitzung am Freitag, bei der es eigentlich um den ersten Wirtschaftsplan des Theaters unter dem neuen Intendanten Wilfried Schulz gehen sollte, wurde der Aufsichtsrat völlig überraschend mit der Nachricht konfrontiert, dass das Theater nicht nur wie geplant eine Spielzeit in Interimsspielstätten arbeiten muss, sondern noch ein zweites Jahr.

Beispiele für Subventionen in Düsseldorf
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Womöglich könnte Intendant Schulz dann erst im Frühjahr 2018 an seiner eigentlichen Wirkungsstätte, im Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens-Platz, eröffnen. Grund sind die Bauarbeiten am Kö-Bogen in der Düsseldorfer Innenstadt, die sich laut Investor verzögern und wegen des Baulärms den Spielbetrieb im Theater unmöglich machen.

Selbst Intendant Schulz war vorab nicht in Kenntnis gesetzt worden, dass der kommissarische Leiter des Baudezernats der Stadt Düsseldorf diese Hiobsbotschaft überbringen würde. "Der gesamte Aufsichtsrat des Schauspielhauses stand nach dieser Nachricht unter Schock", sagt Wilfried Schulz.

Der Intendant will nun zunächst alle Fakten über die Bauverzögerungen auf den Tisch bekommen, ehe er sich dazu äußert, welche Konsequenzen er für sein Haus ziehen wird. Am Mittwoch soll es eine Krisensitzung geben, an der neben den Beteiligten am Bauvorhaben, dem Investor, dem Architekten und dem Baudezernat auch Vertreter von Stadt und Land teilnehmen werden, die Träger des Schauspielhauses sind.

"Wir werden mit großer Aufmerksamkeit verfolgen, womit der Investor die erneute Verzögerung in den für uns so sensiblen Bereichen begründen wird", sagt Schulz, "und dann werden wir darüber nachdenken, was das für unser Haus bedeutet."

Viele Mitarbeiter des Schauspielhauses arbeiten während der Interimszeit unter sehr beengten Bedingungen. Geplant war dieser Zustand nur für eine Spielzeit. Auch war es dem Intendanten gelungen, ein attraktives Programm an vielen neuen Spielstätten in der Stadt vorzulegen und große Vorfreude auf den Neubeginn an seinem Haus zu wecken. Ein weiteres Interimsjahr wäre für das Schauspielhaus ein herber Rückschlag.

(dok)
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