"Criminal Squad" Actionfilm mit bösen Jungs und viel Geballer

Düsseldorf · "Criminal Squad" bietet neben viel Action auch ein bisschen Nachdenklichkeit. Vor allem dürfen 50 Cent und Gerard Butler aber richtig harte Typen spielen.

 Rapper 50 Cent in "Criminal Squad".

Rapper 50 Cent in "Criminal Squad".

Foto: dpa, jkn sab

Wer 50 Cent alias Curtis Jackson über die Jahre so rappen hörte, konnte glauben, dass der Mann verbal ziemlich hart austeilen kann. Da wurden Typen "von der Landkarte gepustet", "Schädel geknackt" und Blei "in deine Brust gepumpt". Ähnlich geht es im neuen Actionfilm "Criminal Squad" zu, wenn Jackson, Gerard Butler und ihre Nebenmänner als Bankräuber und kriminelle Polizisten zum Sturmgewehr greifen. Harten Jungs mit einer Vorliebe für harten Stoff dürfte das reichlich Spaß machen. Der sonst gerne vorlaute "Fifty" bleibt dabei aber eine eher wortkarge, stoische Randfigur.

Als "weltweite Hauptstadt des Bankraubs" wird Los Angeles in "Criminal Squad" vorgestellt, alle 48 Minuten werde dort statistisch gesehen eine Bank ausgeraubt (das war Anfang der 1990er Jahre teils der Fall, 2016 gab es laut FBI in ganz Kalifornien aber nur etwa 460 Fälle von Bankraub). Entsprechend schwer bewaffnet geht eine Gruppe ehemaliger Elitesoldaten ans Werk, als sie sich in die US-Zentralbank einschleusen und mit 30 Millionen Dollar in unmarkierten Scheinen davonspazieren will. In Ray Merriman (Pablo Schreiber) findet die Truppe Schwerkrimineller ihren passenden Rudelführer.

Aber ein Bösewicht ist nur dann wirklich böse, wenn er Katz' und Maus mit einem Guten spielen kann. Und weil der Polizist "Big Nick" O'Brien (Gerard Butler) nicht nur heftig trinkt und Prostituierte besucht, sondern eine Band an kriminellen Ermittlern anführt, ist der Showdown zwischen den Alpha-Tieren so gut wie programmiert.

"Criminal Squad", der im Original "Den of Thieves" (Räuberhöhle) heißt und für den deutschen Markt etwas schief umgetauft wurde, lässt den Zuschauern die Wahl: Stellt man sich hinter den Präzisionstäter Merriman, den gescheiterten Familienvater "Big Nick" oder gar den unscheinbaren Fahrer Donnie (O'Shea Jackson Jr.)? Clever genug sind Gudecasts Drehbuch und Charaktere dafür allemal.

Ein ur-amerikanischer Film ist "Criminal Squad" schon ab den ersten Minuten. Jenseits des Bankraubs und minutenlanger Schusswechsel stellt er die Frage, wie ein Land viele Supersoldaten von einst vergessen und vernachlässigen konnte. Perspektivlos streifen diese Männer als Veteranen durchs Leben und werden kriminell, obwohl zu Hause Frau und Kinder warten.

Wer hofft, 50 Cent hier als Schauspieler zu erleben, wird eher enttäuscht. Über zwei Stunden und 20 Minuten presst er mit zarter Stimme geschätzt nur ein Dutzend Sätze durch die Lippen. Optisch passt der Gewichte hebende Rapper, der schon echte Schießereien überlebt hat und in mehreren Filmen rund um Waffen, Geld und Drogen dabei war, trotzdem bestens ins Bild.

Jedenfalls: Auf die Frage eines Kinobesuchers, welcher Film denn gerade in diesem einen New Yorker Kinosaal gezeigt wurde, antwortet ein Sicherheitsbeamter in der Lobby anschließend dann auch: "Der mit 50 Cent."

Criminal Squad, USA 2018 - Regie: Christian Gudegast, mit Gerard Butler, Curtis "50 Cent" Jackson, Pablo Schreiber, 140 Min.

(dpa)
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