Anmutiger Historienfilm "Dido Elizabeth Belle"

Die junge Frau ist eine Augenweide - und trägt den passenden Namen Dido Elizabeth Belle ("Die Schöne"). Voller Anmut bewegt sie sich in kostbaren Rokoko-Seidenroben samt schimmerndem Perlenschmuck, virtuos und innig spielt sie auf ihrem Tasteninstrument. Formvollendet tritt sie im Landschloss Kenwood House ihres Onkels Lord Mansfield auf, dem obersten Richter des Vereinigten Königreichs. Doch wenn Gäste zum Dinner kommen, darf die Schönheit nicht mit an der Tafel sitzen. Denn ihre Haut ist dunkel - Dido wurde als uneheliche Tochter eines Admirals der Königlichen Marine und einer afrikanischen Sklavin geboren.

Nach einer wahren Begebenheit erzählt davon die Regisseurin Amma Asante ("A Way of Life") in ihrem zweiten Kinowerk "Dido Elizabeth Belle". Besetzt mit den britischen Stars Tom Wilkinson (Mansfield), Emily Watson und Miranda Richardson sowie der jungen, ausdrucksstarken Gugu Mbatha-Raw als immer selbstbewussteren Titelheldin gelang Asante einerseits ein edel funkelnder Kostümfilm, ganz wie ihn Jane-Austen-Fans lieben. Zugleich vermittelt die 104-Minuten-Geschichte aber auch Wissenswertes aus der Historie Großbritanniens, das hierzulande eher unbekannt sein dürfte: Um das Jahr 1779, in dem die Story angesiedelt ist, basierte die Wirtschaft des Empire auf dem Sklavenhandel. William Murray, ein Rechtsgenie, wurde damals tatsächlich in den weltweit Furore machenden Prozess um das "Zong-Massaker" involviert.

Wertung: 4/5

(RP)
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