Berlinale Daniel Brühl freut sich auf Filme und verzichtet auf Bier

Berlin · Erstes Blitzlichtgewitter bei der Berlinale: Daniel Brühl, Christoph Waltz, Juliette Binoche, Jury-Chef Darren Aronofsky, Audrey Tautou und viele andere Filmstars kamen zum Eröffnungsfilm. Brühl verriet, wie er den Filmmarathon überstehen will.

 Daniel Brühl ist dieses Jahr Mitglied in der Berlinale-Jury.

Daniel Brühl ist dieses Jahr Mitglied in der Berlinale-Jury.

Foto: dpa, ped kde

Juliette Binoche hat nicht gefroren. Obwohl sie in dem Nordpol-Drama "Nobody Wants the Night" wochenlang im Ewigen Eis festsitzt und fast erfriert. Doch gedreht wurde der Eröffnungsfilm, mit dem die Berlinale gestern Abend begonnen hat, im Sommer in Bulgarien. Und darum wurde für Binoche eigens ein Kühlwagen zum Set gebracht, in dem sie sich vor dem Dreh auf die Atmosphäre des Films herunterkühlen konnte. "Am Ende habe ich das Ding kaum benutzt", sagte die 50-jährige Französin gestern in Berlin. "Wir haben bei 30 Grad in Pelzmänteln geschwitzt - und trotzdem habe ich bittere Kälte empfunden. Denn darum geht es bei der Schauspielerei: etwas Imaginiertes zu fühlen und wahrhaftig zu machen."

Im Blitzlichtgewitter vor dem Berlinale-Palast war die Oscar-Preisträgerin gestern Abend der begehrteste Star. Doch auch um Darren Aronofsky und die Mitglieder seiner Jury, Audrey Tautou und Daniel Brühl, buhlten die Fotografen. Tautou mit ihrem spitzbübischen Blick und lockigem Bubikopf wirkte wie der Kobold der Jury. "Ich habe so viele süße Rollen gespielt, dass die Leute mich schon für ein Stück Zucker halten", sagte sie, "aber vielleicht bin ich die Verrückteste in dieser Gruppe." Die Flirtversuche von Daniel Brühl ließ sie jedenfalls gekonnt abblitzen. "Touché", konnte der nur noch matt erwidern.

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Brühl wird wohl noch seine Freude haben an den Diskussionen mit den Jury-Kollegen. Partys hat er dagegen während der Berlinale-Zeit abgeschworen, um sich auf die Filmkunst zu konzentrieren. Und er hat noch mehr Vorsätze gefasst: Auf die Frage, wie er das ausgiebige Filmeschauen durchhalten wolle, antwortete er: "Weniger trinken."

Mit dem Eröffnungsfilm über die gewagte Reise einer hochmütigen Polarforscher-Gattin in den unerbittlichen arktischen Winter hat die Berlinale gleich einen Akzent gesetzt. Regisseurin Isabel Coixet schwelgt zwar ein wenig zu sehr in schönen Schneebildern, erzählt aber eindringlich von Hochmut und Forscherdrang und der Entdeckung des Nordpols aus weiblicher Sicht. Coixet ist nach Margarethe von Trotta die zweite Frau, die eine Berlinale eröffnen durfte. Was ihr das bedeute, wurde die Spanierin gefragt. Die hatte wenig Lust über Genderfragen zu sprechen. "Ich hoffe, dass ich nicht die letzte gewesen sein werde", gab sie zur Antwort.

(RP)
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