Cannes 2016 Diese Filme laufen beim Filmfestival

Cannes · Am Mittwoch starten die Filmfestspiele in Cannes. Sie stehen im Zeichen von Filmemacherinnen – und einiger Regie-Altstars.

Cannes Filmfestspiel 2016: Diese Stars laufen beim Festival auf
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Schaulaufen der Kino-Stars in Cannes

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Foto: afp, VH

Am Mittwoch starten die Filmfestspiele in Cannes. Sie stehen im Zeichen von Filmemacherinnen — und einiger Regie-Altstars.

Und er kann es nicht lassen: Der mittlerweile 80-jährige Woody Allen wird die Filmfestspiele in Cannes eröffnen. Mit der Premiere seines neuen Films "Café Society", der außer Konkurrenz in Cannes gezeigt wird. Erneut taucht der Satiriker dabei in die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ein, als er einen jungen Mann in Hollywood ankommen lässt, der in der aufstrebenden Filmbranche Fuß machen möchte. In der romantischen Komödie spielen Jesse Eisenberg (The Social Network), Blake Lively (TV-Serie Gossip Girl) und Kristen Stewart (Twilight-Reihe) mit.

Aber noch drei weitere Hollywood-Granden treten außer Konkurrenz in Cannes auf: George Clooney und Julia Roberts spielen die Hauptrollen in "Money Monster", bei dem Jodie Foster Regie geführt hat: Lee Gates (George Clooney) gibt in der Sendung "Money Monster" Investment-Tipps. Nachdem Kyle Budwell (Jack O'Connell) seinem TV-Rat gefolgt war, hat er sein ganzes Geld verloren. Nun bricht Budwell ins Studio ein und nimmt Gates als Geisel.

Russell Crowe wird ebenfalls in Cannes außer Konkurrenz auflaufen: "The Nice Guys" nimmt das Buddy-Movie-Thema wieder auf, das in den 1980ern und 1990ern mit Filmen wie "Beverly Hills Cop" oder "Lethal Weapon" im Kino sehr präsent war: Zwei ungleiche Partner müssen trotz aller Differenzen kooperieren, um Verbrechen aufzuklären. In "The Nice Guys" raufen sich Privatdetektiv Holland March (Ryan Gosling) und der rabiate Jackson Healy (Russel Crowe) zusammen, um den Fall des verschwundenen Mädchens Amelia (Margaret Qualley) zu lösen. Dabei decken sie eine Verschwörung auf.

Und auch Altmeister Steven Spielberg wird in Cannes seinen neuen Film zeigen: "The BFG". Das Mädchen Sophie (Ruby Barnhill) freundet sich mit einem Riesen an, der dem Film auch seinen Namen gibt: Big Friendly Giant oder kurz BFG. Gemeinsam möchten sie das Rätsel um die menschenfressenden Giganten lösen, die die Erde heimsuchen. Das klingt ein wenig wie die Hollywood-Variante der japanischen Anime-und Filmreihe "Attack on Titan".

Während diese Filme außer Konkurrenz laufen, treten im Wettbewerb um die "Golde Palme" gleich mehrere Filmemacherinnen an: Die Karlsruher Regisseurin Maren Ade begleitet in "Toni Erdmann" einen Vater, der sich Sorgen um seine erwachsene, schwermütige und viel zu ernste Tochter macht. Darum fängt er an, ihr mehrere Streiche zu spielen. Andrea Arnold begleitet in "American Honey" eine Drückerkolonne durch die USA. Dafür holte Arnold auch das Hollywood-Enfant-Terrible und ehemaligen Transformer-Star Shia LaBeouf wieder aus der Versenkung.

Die französische Regisseurin Nicole Garcia wagt sich mit "From the Land of the Moon" an die cineastische Umsetzung des gleichnamigen Romans des italienischen Autorin Milena Argus. In dem Drama geht es um eine Frau, die sich im Zweiten Weltkrieg aus Gefälligkeit und gesellschaftlichen Druck auf eine Ehe mit einem Mann einlässt, der ihre Familie unterstützt hat. Dann aber verliebt sie sich einen Kriegsveteranen. Die Hauptrolle spielt die französische Schauspielerin Marion Cotillard (Inception, Dark Knight Rises). Und die spielt auch in der Tragödie "It's Only the End of the World" des kanadischen Regisseurs Xavier Dolan mit, in dem es um einen sterbenskranken Schriftsteller geht, der nach Jahren wieder Kontakt zu seiner Familie sucht.

Cannes steht aber dieses Jahr nicht nur im Zeichen starker Frauen, sondern auch der Regie-Legenden. Der 77-jährige Niederländer Paul Verhoeven (RoboCop, Total Recall, Basic Instinct) präsentiert in Cannes "Elle" und beleuchtet erneut die düsteren Seiten der menschlichen Psyche: Die erfolgreiche Managerin Michèle (Isabelle Huppert) wird zu Hause vergewaltigt. Anschließend jagt und stellt sie den Täter und zieht ihr eigenes Pyscho-Spiel mit ihm auf.

Der bekennende britische Sozialist Ken Loach (79) widmet sich in "I, Daniel Blake" den dunklen Seiten des britischen Sozialsystems, als ein Zimmermann nach einer Verletzung staatliche Hilfe benötigt und dabei eine alleinerziehende Mutter in einer ähnlichen Situation trifft. Der seit jeher etwas exzentrische Jim Jarmusch (63) zeigt in "Paterson" den seit dem jüngsten Star-Wars-Film durchstartenden Adam Driver (Kylo Ren in "Das Erwachen der Macht") als Busfahrer und Poeten. Und auch der Schauspieler Sean Penn (55) hat nach fast zehn Jahren erneut auf dem Regie-Stuhl Platz genommen: Für "The Last Face" haben sich mit Charlize Theron, Javier Bardem (Skyfall) und Jean Reno (Léon) einige Stars gefunden: Vertreter von Hilfsorganisation müssen in einem von Unruhen erschütterten afrikanischen Land mehrere moralisch fragwürdige Entscheidungen treffen und setzen nicht nur ihr Leben aufs Spiel.

Aber neben dem Wettbewerb um die "Golden Palme" gibt es noch eine ganze Reihe anderer Kino-Highlights. So wie die "Vierzehn Tage der Regisseure". Im Schlussfilm der Reihe treten Nicolas Cage und Willem Dafoe in dem Action-Drama "Dog eat Dog" von und mit Paul Schrader nach dem gleichnamigen Roman von Edward Bunker auf: Drei Ex-Häftlinge können sich nicht von ihrer kriminellen Vergangenheit lösen und möchten das eine große Ding drehen. Am Ende werden sie von der Polizei gejagt.

(jov)
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