Einer der großen deutschen Charakterdarsteller ist tot: Ulrich Mühe starb am 22. Juli 2007 an den Folgen einer Magenkrebs-Erkrankung.

Mühe war mit seiner Schauspielkollegin Susanne Lothar verheiratet. Die beiden haben zwei Kinder.

Als der Schauspieler im September 2006 in Berlin den Medienpreis "Goldene Henne" verliehen bekam, begleitete ihn seine Mutter Isolde.

Nur wenige Tage vor seinem Tod hatte sich Mühe von Berlin nach Walbeck in Sachsen-Anhalt zurückgezogen - dem Ort, in dem seine Mutter Isolde lebt. Dort soll der Schauspieler auch beerdigt werden.

Ulrich Mühe auf dem Höhepunkt seines Erfolges. Im Dezember 2006 erhielt der sympathische Schauspieler den Europäischen Filmpreis für seine Darstellung in "Das Leben der Anderen".

Die Siegerpose stand ihm gut: Auch den deutschen Filmpreis Lola durfte Mühe für seine Rolle als Stasi-Anhörspezialist entgegen nehmen.

Die größte Ehrung folgte dann im Februar 2007. Bei der Oscar-Verleihung wurde "Das Leben der Anderen" als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet. Der Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck (r.) und die Schauspieler Sebastian Koch (M.) und Ulrich Mühe bekamen anschließend in Berlin auch denm Quadriga-Preis.

Mühe wurde am 20. Juni 1953 in Grimma in der DDR geboren. Nach dem Wehrdienst absolvierte er ein Schauspielstudium an der Leipziger Theaterhochschule.

In der Zeit vor der Wende engagierte sich Mühe bei öffentlichen Diskussionen in der DDR und war einer der Initiatoren der Demonstration vom 4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz.

In erster Ehe war Mühe mit der bereits 2006 verstorbenen Schauspielerin Jenny Gröllmann verheiratet. Im Zuge der Promotion für "Das Leben der Anderen" hatte Mühe seiner Exfrau vorgeworfen, mit der Stasi zusammengearbeitet zu haben.

Mühe und Gröllmann haben auch eine Tochter: Die 21-jährige Anna Maria Mühe (hier ein Szenenbild aus dem ARD-Drama "Meine böse Freundin"), die ebenfalls als Schauspielerin arbeitet.

Dass Mühe an Magenkrebs litt, war erst wenige Tage vor seinem Tod öffentlich geworden. Die Diagnose hatte der Schauspieler kurz vor der Oscar-Verleihung im Februar 2007 bekommen.

Wegen seiner Krankheit hatte Mühe in jüngster Zeit alle laufenden Filmprojekte abgesagt - auch aus Hollywood. "Ich verbringe sehr viel Zeit mit meinen Kindern und meiner Frau", hatte ihn noch am Sonntag das Magazin der "Berliner Morgenpost" zitiert.

Mühe war dabei, neue Folgen für die Krimi-Serie "Der letzte Zeuge" zu drehen und war auch für ein Filmprojekt über Klaus Barbie im Gespräch.

Kurz nach der Oscar-Verleihung hatte sich der Schauspieler einer schweren Magenoperation unterzogen, die offenbar aber nicht den erwünschten Erfolg brachte.

Mühe wurde nur 54 Jahre alt.