Clowns bringen Flüchtlingskinder zum Lachen

"Die Soldaten sind mit Hubschraubern in unser Dorf gekommen und haben auf alle Menschen geschossen. Ganz viele haben sie getötet, auch meinen Bruder Amal." Zutiefst traurig klingt eine Jungenstimme im Vorspann des Films "Happy Welcome". Darin machen sich die Clowns Duda, Kuki, Mädmoisel und Waschli auf den Weg zu acht Flüchtlingsunterkünften in Deutschland. Sie treffen traumatisierte Menschen, darunter viele verstörte Kinder. Mit ihrem Spiel lassen die Clowns die Kinder für kurze Zeit die Strapazen der Flucht und die Schrecken in ihrer Heimat vergessen, heißen sie willkommen.

Dass der Film angesichts der vielen Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen, eine solche Aktualität bekommt, hatte Regisseur Walter Steffen nicht erwartet. "Die Dimension hat auch uns überrascht", sagt der 60 Jahre alte Dokumentarfilmer ("Bavaria Vista Club", "Wir sind das Volk"). Beeindruckt hätten ihn die Bilder von den vielen Münchnern am Hauptbahnhof, die die Flüchtlinge im Sommer willkommen hießen. Steffen hofft, mit dem Film etwas von dieser positiven Willkommensstimmung zu vermitteln. "Die Dokumentation soll der hierzulande immer stärker werdenden Angstdiskussion, ,wo sollen wir mit denen alle hin', entgegenwirken."

"Happy Welcome" zeigt die Tristesse des Flüchtlingsalltags in den Unterkünften, lässt die Clowns in privaten Situationen filmen und ist bei ihnen in den Umkleidekabinen. Im Mittelpunkt aber stehen die Shows der vier Spaßmacher. "Wenn die Clowns auftreten, ist nach anfänglicher Zurückhaltung soviel Glück zu sehen. Das ist einfach unglaublich", sagt der Regisseur.

(RP)
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