Kinostart von "Die Geschichte der Liebe" Schwärmerei im Sommer

Düsseldorf · "Die Geschichte der Liebe" ist eigentlich eine Geschichte der Trennung: Schon als Junge liebt Leo seine Alma. Doch das Glück der beiden in einem kleinen polnischen Dorf hält nicht lange - der Zweite Weltkrieg trennt die Liebenden.

 Da ist noch alles gut: Leo (Mark Rendall) verspricht Alma (Gemma Arterton), sie immer zu lieben.

Da ist noch alles gut: Leo (Mark Rendall) verspricht Alma (Gemma Arterton), sie immer zu lieben.

Foto: dpa, sab

Die Geschichte von Leo (Derek Jacobi) und Alma (Gemma Arterton) selbst wird in Zeitsprüngen erzählt. Sie beginnt mit den jungen Liebenden in dem kleinen Dorf und springt dann um Jahrzehnte nach vorne zu Leo, der inzwischen ein alter Mann ist und im hektischen New York lebt. Immer wieder wird das, was in der Vergangenheit geschah, in Rückblenden gezeigt. Im Laufe des Films, der auf dem Bestseller von Nicole Krauss basiert, wird klar: "Die Geschichte der Liebe" ist nicht nur am Anfang eine Geschichte der Trennung.

Denn: Leo hat seine Alma in New York gefunden, wohnt längst in derselben Stadt wie sie - und dennoch kann er nicht mit ihr zusammen sein. Sie ist mit einem anderen verheiratet, mit dem sie Leos Sohn Isaac aufgezogen hat, der nach ihrer Flucht geboren wurde. Alma hatte kein Lebenszeichen mehr von Leo erhalten und ihn für tot gehalten. Nachdem Leo sie gefunden hat, trennen sich ihre Wege wieder.

Doch warum kam Leos "Geschichte der Liebe" nicht bei Alma an? Das wiederum ist die Geschichte einer Lüge: Leo hatte das Manuskript einem Freund mitgegeben, der aus Polen nach Chile auswanderte - mit der Bitte, es Alma nach Amerika zu schicken. Doch der brachte es in Chile unter seinem eigenen Namen heraus.

Was Leo zunächst nicht weiß: Das Buch wurde ein Erfolg - und eine Übersetzerin, die es in Chile einst vom Vater ihrer Kinder geschenkt bekam, soll es ins Englische übertragen. Deren Tochter Alma (Sophie Nélisse) ist sogar nach der Figur im Buch benannt. An die Liebe glaubt der Teenager - wenn auch gerade sehr verliebt - allerdings nicht.

Die Handlung ist bisweilen durch die vielen Verstrickungen der Protagonisten untereinander etwas verworren. Auch bedingt durch die Zeitsprünge ist es für die Zuschauer teilweise schwierig, den Überblick zu behalten. Insgesamt geht der Film dennoch ans Herz.

Auch weil er zeigt, dass die Liebe ein zeitloses und universelles Thema ist: Selbst in Zeiten von Facebook & Co. hat die junge Alma Schwierigkeiten, mit ihrem Schwarm zusammenzukommen - weil sie nicht an die Liebe glaubt und doch darauf hofft. Und was ist mit Leo und der ersten Alma? So viel sei verraten: Ein klassisches Happy End hat "Die Geschichte der Liebe" nicht. Wiedersehen werden sich die beiden aber dennoch.

Die Geschichte der Liebe, Frankreich/Kanada 2016 - Regie: Radu Mihaileanu, mit Gemma Arterton, Derek Jacobi, Sophie Nélisse, 135 Min.

(dpa)
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