Neuer Film "Keep Surfing" Die verrückten Eisbach-Surfer in München

München (RPO). München liegt rund 520 Meter hoch und locker 300 Kilometer vom nächsten Meer entfernt. Trotzdem gilt die bayerische Metropole als ganz heißer Geheimtipp der internationalen Surferszene. Und wer schon einmal da war, hat die leicht verrückten Wellenreiter auf dem Eisbach vielleicht schon gesehen. Alle anderen können ab dem 20 Mai ins Kino gehen und sich einen Film mit irren Bildern anschauen.

"Keep Surfing": Die verrückten Wellenreiter vom Eisbach
17 Bilder

"Keep Surfing": Die verrückten Wellenreiter vom Eisbach

17 Bilder

Der Eisbach in München ist ein kleiner Nebenfluss der Isar, eigentlich mehr ein Bach. Einen Teil seines Daseins fristet er unterirdisch. Dafür hat er bei seinem Erscheinen an der Oberfläche dann aber einen ganz starken Auftritt.

Das hat den Eisbach zu einem international bekannten Surfspot gemacht. Wie das so ist, offiziell ist das Baden und Surfen dort natürlich verboten, aber erstens wird es im Allgemeinen geduldet und zweitens hält sich ohnehin niemand daran.

Auf YouTube kann man sogar den Surfbarden Jack Johnson dort wellenreiten sehen.

Und jetzt kommt die Großstadtwelle sogar im Kino zu Ehren. Der Film "Keep Surfing" folgt sechs Ausnahmesurfern — und zeigt dabei Lebensentwürfe, die nicht unterschiedlicher sein könnten.

Als Sportler im Wetsuit teilen sie die gleiche Leidenschaft, privat aber sind sie Informatiker, Kameramann oder Arzt. Nur einer verdient mit Surfen sein Geld, ein anderer hält sich mit dem Bau von Didgeridoos (Blasinstrumenten der australischen Aborigines) über Wasser, und der Letzte im Bunde betreibt einen Barbershop in Oregon.

Björn Richie Lob sind atemberaubende Aufnahmen der Wellenreiter gelungen, mit ebenso viel Geschick hat er seinen Protagonisten Geheimnisse entlockt, die sie sonst vielleicht nicht erzählen würden. Denn Lob ist einer von ihnen, selbst ein Flusssurfer, der seinem Filmtraum bedingungslos folgt. Vor Ort war er in fünf Jahren Produktionszeit immer wieder Regisseur und Kameramann zugleich.

Der Film zeigt mehr als drei Jahrzehnte Surf-Subkultur in München auf der Eisbachwelle, an der Floßlände in Thalkirchen und auf der freien Isar — die bisher noch nie genau unter die Lupe genommen wurden. Das lag nicht zuletzt an den Surfern selbst: Die wollten ihre Ruhe und stellten oft genug das Surfen ein, wenn Filmteams an die Eisbachwelle kamen.

Der Regisseur, der selber an der Eisbachwelle surft, konnte die Szene schließlich überzeugen, bei seinem Film mitzumachen — bei den atemberaubenden Surfaufnahmen, die man gerade vom Flusssurfen so noch nicht gesehen hat.

(csr/csi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort