Fotos Faszinierende Bilder der russischen Wildnis
Äsende Elche im inneren Ural, geschmeidige Amur-Tiger am Pazifikstrand, kämpfendeRiesenseeadler in Kamtschatka, Eisbären auf der Jagd in der Arktis oder munter tauchende Robben im Baikalsee – all das zeigt der Dokumentarfilm "Russland – Im Reich der Tiger, Bären und Vulkane".
Der oft Atem beraubende Film zeigt faszinierende Einblicke in eine unbekannteWelt. Das große Land hat viel mehr zu bieten als die meisten Menschen überhaupt wissen: Der Zuschauer wird entführt in die größte Wildnis der Erde, zu den Vulkanen der Halbinsel Kamtschatka bis zu den Gipfeln des Kaukasus, von dort zum Ural und in die Taiga Sibiriens, zum Baikalsee und zur Insel Wrangel im Arktischen Meer.
Laut heulend saust der Wind über das Eis. Ein Schneesturm jagt über die glitzernden Weiten. Inmitten dieser erbarmungslosen, bläulich-silbernen Welt aus Eis stehen unbeeindruckt ein paar Moschusochsen im Sturm. Gemächlich schütteln sie sich gelegentlich den Schnee aus dem lockigen Fell.
Die Schneegänse stecken ihreKöpfe unter die Flügel und auch die Polarfüchse haben gelernt, den Temperaturen von Minus 50 Grad Celsius zu trotzen, die im Winter in manchen RegionenRusslands herrschen.
Eine Reise von über 9000 Kilometern vom europäischen Teil des Riesenreiches bis in den Fernen Osten. Die Halbinsel Kamtschatka zählt dabei sicherlich zu den Höhepunkten des Films. Die Region gehört zu den vulkanisch aktivsten der Erde.
Von den Vulkanen Kamtschatkas geht die Reise ans andere Ende Russlands. Eingerahmtvom Schwarzen und Kaspischen Meer ragen gewaltige Berggipfel über 5.000 Meter hoch in den Himmel: Der Kaukasus ist eine Welt voller Vielfalt und Gegen-sätze. Sandwüsten und eisige Gletscher grenzen aneinander, der höchste und auch der tiefste Punkt Russland befinden sich hier. Immer wieder verwandeln Sandstürme und Lawinen das Gesicht der Landschaft. Die steilen Felsen sind das Reich des Kaukasischen Steinbocks und auf den Hochebenen leben die letzten Bergwisente der Erde.
Nordöstlich des Kaukasus erstreckt sich über 2000 Kilometer ein anderes Gebirge mit einem großen Namen: der Ural. In den dichten Nadelwäldern des Ural leben viele Braunbären. Der Film zeigt in außergewöhnlichen Aufnahmen, wie unglaublich geschickt Meister Petz die Stöcke wilder Bienen aufbricht, um an den Honig zu gelangen. Ein paar Stiche auf die Nase halten ihn noch lange nicht auf.
Während unweit des Baikal an der mongolischen Grenze die Sommertemperaturen auf knapp 40 Grad Celsius steigen, hat sich auf der Wrangel-Insel in der russischen Arktis gerade für kurze Zeit einmal der Winter verabschiedet. Nahe der Beringstraße, nur einen Steinwurf von Alaska entfernt, sammeln sich dort Schneegänse, um zu brüten.
Sie müssen sich allerdings vor den diebischen Polarfüchsen in Acht nehmen, die es sowohl auf ihre Eier als auch auf die possierlich umherspazierenden Küken abgesehen haben. Aber jeder muss für sich selbst sorgen: Im kurzen arktischen Sommer versuchen die Füchse, soviel Nahrung wie möglich für den eigenen Nachwuchszu finden.
Es ist auch die Zeit der Eisbären – während das Packeis sich immer weiter zurückzieht,stranden große Gruppen der Raubtiere auf Wrangel. Für sie brechen nun magere Zeiten an, und die größten Bären der Erde müssen sich auch mit kleinen Happen begnügen. Für alle anderen ist es eine Zeit des Überflusses – doch eines ist sicher: Schon bald regiert hier wieder der russische Winter.
1200 Drehtage, mehr als 100.000 Reisekilometer und über 600 Stunden Roh-material – Russland bietet nicht nur Superlative, sondern verlangt auch dasselbe von den Filmemachern und Kameramännern, die sich ihm nähern möchten. Wer dieses facettenreiche Land begreifen will, muss in die Luft gehen. Und das taten die Kameraleute mit allem, was mit einer Kamera bestückt werden konnte. Sogar mit einem recht betagten Militärhubschrauber oder einem 40 Jahre alten Doppeldecker.
Der Film "Russland - Im Reich der Tiger, Bären und Vulkane" läuft seit dem 13. Januar in ausgewählten deutschen Kinos.