"Frühstück bei Monsieur Henri" In der Wohngemeinschaft kippt die Stimmung

Gegensätze ziehen sich bekanntlich an und liefern Stoff für herzerwärmendes Kino. Darum hat wohl die Geschichte einer ungleichen Freundschaft immer wieder Erfolg: Zwei Menschen lernen einander kennen, einer jung, aber im Leben verloren, der andere älter und verbittert, vom Leben enttäuscht. So ist es auch in "Frühstück bei Monsieur Henri", der nun ins Kino kommt.

 Henri lient der Einsamkeit.

Henri lient der Einsamkeit.

Foto: dpa, skm

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Constance und Henri. Die junge Studentin will ihre trostlose Kleinstadt verlassen und ihrem herrischen Vater entkommen. Sie ist frech und charmant, hat aber tiefe Selbstzweifel. Paris scheint die Erlösung zu sein. Also mietet sie sich ein Zimmer in der Wohnung von Henri, der seit dem Tod seiner Frau alleine wohnt. Doch der alte Mann gibt seine Einsamkeit nur widerwillig auf. Und dann stellt sich heraus: Constance kann die Miete nicht bezahlen. Also lässt sie sich auf einen Deal ein. Im Gegenzug für mietfreies Wohnen soll sie Henris Sohn Paul verführen, damit der seine dusselige Frau Valérie verlässt. Und während Henri mit der Zeit seine Deckung aufgibt, plagt Constance das schlechte Gewissen.

Was als Komödie beginnt, entwickelt sich immer mehr zu einem nachdenklichen Drama über Verlust und Enttäuschungen. Die zwei so unterschiedlichen Protagonisten haben doch mehr gemeinsam als gedacht: Beide sind verletzlich, beide enttäuscht vom Leben und von sich selbst. Der Film mag wenig Überraschungen bieten. Dennoch erzählt er die schöne Geschichte von zwei Freunden auf der Suche nach dem Platz im Leben.

Frühstück bei Monsieur Henri, Frankreich 2015, Regie: Ivan Calbérac, mit Claude Brasseur, Guillaume de Tonquedec, Noémie Schmidt, 98 Minuten

(dpa)
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