Agent 007 Diese Schauspieler waren bereits James Bond
Der Geheimagent James Bond ist eine Filmlegende. Doch im realen Leben gibt es nicht nur einen Agent 007, sondern gleich mehrere. Das sind die James-Bond-Darsteller im Überblick.
James-Bond-Darsteller: Sean Connery
(hier mit Kim Basinger)
„James Bond jagt Dr. No“ (1962) Originaltitel: „Dr. No“
„Liebesgrüße aus Moskau“ (1963) (Originaltitel: „From Russia with Love“)
„Goldfinger“ (1964) (Originaltitel: „Goldfinger“)
„Feuerball“ (1965) (Originaltitel: „Thunderball“)
„Man lebt nur zweimal“ (1967) (Originaltitel: „You Only Live Twice“)
„Diamantenfieber“ (1971) (Originaltitel: „Diamonds Are Forever“)
Sean Connery, der erste James-Bond-Darsteller, spielte insgesamt sechsmal die Rolle des Geheimagenten. Geliebt hat er seine Rolle vor allem in den späteren Verfilmungen nicht. Dennoch gilt Sean Connery als der erfolgreichste James-Bond-Darsteller, unter dessen schauspielerischen Leistungen der fiktive Geheimagent aus den Ian-Flemings-Romanen zu einem großen Hit wurde.
Als er 1962 den ersten Bond-Streifen „James Bond jagt Dr. No“ filmte, war er noch ein unbekannter Schauspieler und das Budget des Films begrenzt. Der große Erfolg des Films machte den britischen Schauspieler aus armen Verhältnissen über Nacht zu einem Weltstar.
Foto: CC BY Johan Oomen SA 2.0
Unter der Regie des Regisseurs Guy Hamilton entstand zwei Jahre später der Film „Goldfinger“. Mit dieser Filmadaption des Romans kam die James-Bond-Reihe so richtig in Schwung. Nicht nur in Großbritannien war der Film ein großer kommerzieller Erfolg – auch in Europa und den USA strömten die Menschen in die Kinos.
Das Budget wurde daraufhin größer, die Handlungen aufwendiger und fiktiver. Sean Connery war in seiner Bond-Rolle mittlerweile als selbstbewusster und intelligenter Held und unwiderstehlicher Frauenschwarm bekannt.
Sean Connery wurde jedoch unzufrieden mit der festgelegten Rolle als James Bond und gab während der Dreharbeiten zu „Man lebt nur zweimal“ seinen Austritt bekannt. Zurück zum Filmset kam er dennoch 1971 für die Dreharbeiten von „Diamantenfieber“. Die Gage der Rolle floss komplett in seine Stiftung „Scottish International Educational Trust“.
Fun Fact: Sean Connery war der einzige Schotte unter insgesamt sechs James-Bond-Darstellern. Drei weitere Bond-Darsteller stammen aus England, einer aus Wales und einer aus Irland. George Lazenby ist der einzige Schauspieler, der nicht aus Großbritannien stammt – er ist gebürtiger Australier.
James-Bond-Darsteller: George Lazenby
(hier mit Diana Rigg)
„Im Geheimdienst ihrer Majestät“ (1969) (Originaltitel: „On Her Majesty’s Secret Service“)
Der Filmproduzent Albert R. Broccoli suchte nach Sean Connerys Ausstieg einen Nachfolger für James Bond. Der damals als Model arbeitende George Lazenby bewarb sich und bekam die Rolle.
Angeblich kam es schon während der Dreharbeiten zu Konflikten zwischen dem Regisseur und Lazenby. Auch während der Interviews war Lazenby nicht damit einverstanden, weiterhin wie James Bond aufzutreten und ließ sich Haare und Bart wachsen.
Sein einziger Film in der Rolle als James Bond, „Im Geheimdienst ihrer Majestät“, war ein kommerzieller Erfolg, doch aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Vertrag spielte George Lazenby in keinen weiteren Filmen den James Bond. Damit ist er der einzige Mann, der die Rolle des James Bond nur einmal spielte.
Fun Fact: Angeblich ist der Geheimagent gar nicht so „british“, wie alle annehmen. Nach den Romanen von Ian Fleming wurde James Bond in Wattenscheid im Ruhrgebiet geboren. In „James Bond jagt Dr. No“ gibt es noch eine Referenz zu dem deutschen Geburtsort auf seinem Ausweis. In späteren Filmen der James-Bond-Reihe wird der Wattenscheider Geburtsort nicht mehr erwähnt.
James-Bond-Darsteller: Roger Moore
(hier mit Barbara Bach)
„Leben und sterben lassen“ (1973) (Originaltitel: „Live And Let Die“)
„Der Mann mit dem goldenen Colt“ (1974) (Originaltitel: „The Man With The Golden Gun“)
„Der Spion, der mich liebte“ (1977) (Originaltitel: „The Spy Who Loved Me“)
„Moonraker – Streng geheim“ (1979) (Originaltitel: „Moonraker“)
„In tödlicher Mission“ (1981) (Originaltitel: For Your Eyes Only“)
„Octopussy“ (1983) (Originaltitel: „Octopussy“)
„Im Angesicht des Todes“ (1985) (Originaltitel: „A View To A Kill“)
Ausgerechnet der Schauspieler, der den tollkühnen Geheimagenten am längsten verkörperte, war im realen Leben ein richtiger Angsthase: Der gebürtige Londoner Roger Moore litt unter Höhenangst, mochte keine Schusswaffen und bestand auf ein Double bei den Sexszenen.
Roger Moore begann seine Bond-Karriere auch als der älteste Darsteller: Mit 46 stand er das erste Mal als James Bond vor der Kamera, mit 58 das letzte Mal. Mit seinem ganz eigenen Charakter und einer Portion Witz führte Roger Moore den Erfolg der 007-Filme fort.
Fun Fact: Der James-Bond-Darsteller Roger Moore spielte die Hauptrolle des Geheimagenten sieben Mal. 007 Mal, um genau zu sein.
James-Bond-Darsteller: Timothy Dalton
(hier mit Desmond Llewelyn)
„Der Hauch des Todes” (1987) (Originaltitel: „The Living Daylights“)
„Lizenz zum Töten” (1989) (Originaltitel: „Licence To Kill“)
Timothy Dalton war zwischen 1987 und 1989 als der vierte Darsteller in der Rolle des James Bond zu bewundern. Sein James Bond zeigte sich ernster und bitterer. Diese Darstellung von James Bond kam der Buchfigur aus den Romanen von Ian Fleming am nächsten. Er ging seinem Job als Geheimagent nicht mit der gleichen Leichtigkeit nach wie seine Vorgänger.
Für viele Fans war er damit zu ernst. Sie sehnten sich nach einem coolen und humorvollen James Bond. Durch die starke Konkurrenz von Filmen wie „Indiana Jones“ und „Lethal Weapon“ kamen die Filme am Hauptmarkt in den USA nicht so gut an wie die früheren Filme.
Fun Fact: Timothy Dalton war mit der Darstellung eines ernsten und bitteren James Bond seiner Zeit voraus. Bei den Fans kam das in den 80ern noch nicht gut an. Ab 2006 mit „Casino Royale“ verkörperte Daniel Craig seinen James Bond ähnlich: ernst, mit Ecken und Kanten. Nur dieses Mal hatte die realistischere Interpretation des Geheimagenten großen Erfolg.
James-Bond-Darsteller: Pierce Brosnan
(hier mit Halle Berry)
„GoldenEye“ (1995) (Originaltitel: „GoldenEye“)
„Der Morgen stirbt nie“ (1997) (Originaltitel: „Tomorrow Never Dies“)
„Die Welt ist nicht genug“ (1999) (Originaltitel: „The World Is Not Enough“)
„Stirb an einem anderen Tag“ (2002) (Originaltitel: „Die Another Day“)
Ab 1995 trat Pierce Brosnan die Hauptrolle als James Bond an und stellte diesen wieder gewohnt cool und schlagfertig dar. Gleichzeitig zeigte Pierce Brosnan seinen James Bond aber auch von einer sensiblen und menschlichen Seite. „GoldenEye“ war sein erfolgreichster Film.
Nach dem vierten Film endete es abrupt für Brosnan: Per Telefon wurde ihm mitgeteilt, dass „Stirb an einem anderen Tag“ sein letzter James-Bond-Film war. Ganz anders als Sean Connery hätte er noch weitere Male den James Bond gespielt, doch die Produzenten hatten andere Pläne und wollten mit einem neuen James-Bond-Darsteller frischen Wind in die Filmreihe bringen.
Fun Fact: Obwohl die James-Bond-Filme mit Pierce Brosnan bei den Zuschauern gut ankamen, hat der Schauspieler seine eigene Darstellung des James Bond stark kritisiert. Er findet seine schauspielerischen Leistungen schwach und oberflächlich.
James-Bond-Darsteller: Daniel Craig
„Casino Royale” (2006) (Originaltitel: „Casino Royale”)
„Ein Quantum Trost” (2008) (Originaltitel: „Quantum of Solace”)
„Skyfall” (2012) (Originaltitel: „Skyfall”)
„Spectre” (2015) (Originaltitel: „Spectre”)
2006 zeigte sich James Bond das erste Mal blond und blauäugig: Der Engländer Daniel Craig übernahm die Rolle zum ersten Mal für die Verfilmung von „Casino Royale“ und stellte James Bond, ähnlich wie Timothy Dalton, nicht nur cool und mit einem lockeren Spruch auf den Lippen dar.
Stattdessen war Daniel Craig als James Bond ernster und härter, aber keineswegs kalt. Daniel Craig zeigte Liebe, Skrupel, Schmerz und Trauer, war nicht wie viele seiner Vorgänger von dem Leben als Geheimagent überzeugt. Diese neue Darstellung belebte das in die Jahre gekommene James-Bond-Image. Alle vier Filme brachten Rekordgewinne ein.
Fun Fact: Die bekannte Strandszene in „Casino Royale“, in der Daniel Craig seinen stählernen Körper zeigt, stand so nicht im Drehbuch. Da das Wasser in dieser Szene jedoch so flach war, stand der Schauspieler fälschlicherweise auf und wurde damit zum Sex-Symbol.
Wer war der beste James-Bond-Darsteller?
Wer war der Beste? Da scheiden sich die Geister. Viele Fans nennen Sean Connery als den besten James Bond. Mit ihm als Hauptdarsteller wurde die Filmreihe zu einem weltbekannten Phänomen. Der Film „Feuerball“ gilt als einer der größten Filmerfolge der 60er Jahre.
Welcher James-Bond-Darsteller hat nie einen Wodka Martini mit den Worten „geschüttelt, nicht gerührt“ bestellt?
„Geschüttelt, nicht gerührt“ – so bestellt James Bond seinen Wodka Martini bekanntermaßen. Durch den ikonischen Geheimagenten 007 ist das Zitat zu einem der bekanntesten Filmzitate der Geschichte geworden. Dabei kommt es noch lange nicht in allen James-Bond-Filmen vor.
Das erste Mal bestellte Sean Connery seinen Wodka Martini „nicht umgerührt“. Von geschüttelt, war im ersten James-Bond-Film noch keine Rede. Das bekannte Zitat kam erst mit dem dritten Bond-Film „Goldfinger“ im Jahr 1964 auf.
In anderen Filmen wie „Liebesgrüße aus Moskau“, „Leben und sterben lassen“ oder „Der Hauch des Todes“ kommt das Zitat beispielsweise gar nicht vor. In „Casino Royale“ nimmt das Zitat eine überraschende Wendung: Auf die Frage des Barkeepers, ob Daniel Craig als James Bond seinen Wodka Martini geschüttelt oder gerührt haben möchte, antwortet er brüsk: „Sehe ich so aus, als ob mich das interessiert?“
Wer wird der neue James Bond Darsteller?
Der nächste James-Bond-Film sollte eigentlich Anfang 2020 in die Kinos kommen. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie wurde die Premiere allerdings verschoben. Der neue James Bond soll am 30. September 2021 auf die deutschen Leinwände kommen - voraussichtlich das letzte Mal mit Daniel Craig in der Hauptrolle. Wer danach die Rolle übernimmt, steht nicht fest. Verschiedene Schauspieler – darunter auch ein Schwarzer – stehen im Gespräch.
Neben Richard Madden, Tom Hiddleston, James Norton und Tom Hardy wird auch der schwarze Schauspieler Idris Elba für die Rolle in Erwägung gezogen. Diese Spekulationen zeigen: James Bond verändert sich. Auch das schon lange unter der Kritik stehende Frauenbild der Filmreihe wandelt sich. Im 25. Film mit James Bond könnte dieser sogar heiraten.