Im Kino "Besser als nix" - schwarzer Humor gepaart mit Dramatik

Eigentlich sucht Tom nur einen Ausbildungsplatz, bei dem er Menschen helfen kann und nicht so viel reden muss. Dass er bei der Berufsberatung in Schwarz gekleidet erscheint, ist dabei aber nicht unbedingt hilfreich. Am Ende geht er mit einem gewöhnungsbedürftigen Jobvorschlag: Bestattungsfachkraft.

"Besser als nix" mit François Goeske und Clemens Schick
Foto: dpa, mjh sab

Mit "Besser als nix" bringt Regisseurin Ute Wieland nach "Freche Mädchen" erneut einen Jugendfilm auf die Leinwand. Die Tragikomödie um den 19-jährigen Außenseiter Tom (François Goeske), die auf einer Buchvorlage basiert, geht teils skurril, teils bedrückend mit dem Thema Tod auf Tuchfühlung.

Denn Tom steigt entgegen aller Vorbehalte natürlich doch in die Arbeit mit dem Tod ein. Nachdem er bei einem Grab-Discounter nicht über die Telefonschleife hinauskommt, landet er beim Bestattungsinstitut "Heimkehr". Ein düsteres Anwesen, ein schwarzer Rabe und eine Mitarbeiterin, die aussieht wie aus Transsilvanien eingeflogen.

Da rührt der Chef-Bestatter versehentlich die Asche eines Toten in seinen Tee, und Toms Kollegin nutzt die Urnen als Aschenbecher für ihre Zigaretten. Dazu kommt Hans (Clemens Schick) mit seinem siebten Sinn für Tod.

Gepaart wird dieser doch sehr schwarze Humor mit viel Dramatik: Nicht nur, dass Toms bester Freund bei einem Autounfall ums Leben kommt - danach erfährt er auch noch, dass seine Mutter vor Jahren Selbstmord begangen hat.

Das alles ist zum Teil sehr schwere Kost, die immer wieder fast schon slapstick-artig gebrochen wird. Etwa wenn Tom und seine Clique am Totenbett des verstorbenen Freundes eine wilde Party feiern und die Leiche bunt anmalen.

Hauptdarsteller François Goeske findet genau diese Verbindung aber gelungen. "Ich glaube, dass Humor - generell - vielleicht kein besseres, aber zumindest sehr gutes Mittel ist, um mit gesellschaftlich schwierigen Themen umzugehen", betonte er.

Tatsächlich nimmt "Besser als nix" dem Thema auf diese Art ein wenig den Schrecken, geht aber in den tragischen Momenten unter die Haut. Dazu gibt es einige deutsche Schauspiel-Prominenz: Hannelore Elsner spielt Toms Großmutter, Wotan Wilke Möhring seinen Vater und Clemens Schick den etwas gruseligen Leichen-Präparator Hans mit dem siebten Sinn für Tod. Letzterer glaubt auch im wahren Leben an Übersinnliches.

Bewertung: 4/5

(dpa)
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