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Schutzengel-Film zu Weihnachten im Kino "Bully" macht "Buddy"

Düsseldorf · Michael "Bully" Herbig ist der Fachmann für Parodien. Winnetou, Captain Kirk, Sisi - sie alle zog er durch den Kakao. Jetzt wechselt er das Fach und bringt pünktlich zu Weihnachten eine romantische Komödie ins Kino - mit Anleihen in Hollywood und bei Til Schweiger.

Szenenbilder aus "Buddy": "Bully" Herbig macht den Schutzengel
20 Bilder

Szenenbilder aus "Buddy": "Bully" Herbig macht den Schutzengel

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Herzerwärmendes zur Weihnachtszeit: Michael "Bully" Herbig bringt seinen neuen Film in die Kinos - und der ist so ganz anders, als es seine Fans der ersten Stunde erwarten dürften, die sich bei "Der Schuh des Manitu" auf die Schenkel klopften.

Der Film "Buddy" ist eine romantische Komödie geworden, wie man sie von Herbig kaum erwartet hätte, war der bislang doch vor allem für seine Parodien berühmt - von Winnetou über Captain Kirk bis Sisi.

Dieses Mal aber kommt der Filmemacher ganz ohne Ironie aus: Schutzengel "Buddy" (gespielt von Herbig selbst) muss dem schwerreichen Sprudel-Erben Eddie (Augenweide für die Frauen: Alexander Fehling) unter die Arme greifen.

Der versäuft das Geld seines Vaters, hurt herum und hat seinem Leben an Inhalt ansonsten nicht viel hinzuzufügen. Das ruft den Schutzengel auf den Plan, der einen solchen auch noch hat: Er will Eddie mit einer alleinerziehenden Altenpflegerin (Augenweide für die Männer: Mina Tander) verkuppeln.

Das Problem: "Buddy" kennt sich mit dem Schutzengel-Dasein noch nicht so richtig aus. "Man wünscht sich ja immer einen Schutzengel - aber was ist, wenn es einer ist, der es nicht kann?", erläutert Herbig bei der Vorstellung des Films in München seine Idee.

Und so zeigt er sich versehentlich seinem daraufhin völlig verstörten Schützling. Und weil das Kind da ohnehin schon in den Brunnen gefallen ist, nutzt er seine ungeplante Sicht- und vor allem Hörbarkeit gnadenlos aus. Da bringt er Eddie auch schon mal durch Schlager-Dauerbeschallung dazu, endlich das zu tun, was er will. Nur zu dessen Besten.

Herbigs neuer Film, der am ersten Weihnachtstag in die Kinos kommt, ist eine zur Jahreszeit passende, streckenweise berührende Geschichte über einen Schutzengel in Ausbildung, die Liebe und die Bedeutung von Familie. Mit harmonierenden Darstellern und rührendem Ende bringt er ein bisschen Wärme in die kalten Wintertage - und viele Zutaten für einen Kassenerfolg hat er auch. Der dürfte "Bully" auch ganz willkommen sein.

Denn noch immer wird er gemessen am Erfolg seiner ersten beiden Filme. Mit fast 12 Millionen und fast zehn Millionen Zuschauern gehören "Der Schuh des Manitu" und "(T)Raumschiff Surprise" zu den erfolgreichsten deutschen Filmen aller Zeiten. Dafür baute man dem Kinohelden Herbig sogar ein Museum: das "Bullyversum" in den Bavaria-Studios mit rund 250.000 Besuchern im Jahr.

Die ganz großen Erfolge aber, die ihm dieses Denkmal bescherten, liegen mehr als ein Jahrzehnt zurück. "Lissi und der wilde Kaiser" und "Wickie und die starken Männer" liefen auch noch sehr gut, die Filme "Hotel Lux" und "Zettl" (2012), in denen Herbig zwar nicht Regie führte, aber den Sprung ins ernste Schauspielfach wagte, wurden allerdings zum großen Flop an der Kinokasse.

"Buddy", für den Herbig im Vorfeld auch mit der mäßig erfolgreichen Sitcom "Bully macht Buddy" auf ProSieben die Werbetrommel rührte, ist ein Film, der ein wenig an Til Schweiger-Filme erinnert. Tatsächlich sind die Geschichte und die Konstellation der Hauptdarsteller (notorischer Frauenheld ohne Lebenssinn findet Läuterung durch wahre Liebe) ganz ähnlich wie die in Schweigers Erfolgswerken wie "Keinohrhasen".

Ansonsten ist der Ausgang von "Bullys" neuem Film, wie bei romantischen Komödien meist üblich, schön, aber einigermaßen vorhersehbar. Vieles kommt bekannt vor, Szenen erinnern an diverse Hollywood-Romanzen von "10 Dinge, die ich an Dir hasse" bis "Freunde mit gewissen Vorzügen".

Nur dann, wenn Schutzengel "Buddy" auf Howard Carpendale macht oder eine genüsslich überzogene Verfolgungsjagd durch Hamburg jede "Cobra 11"-Szene in den Schatten stellt, blitzt der berühmte "Bully"-Humor auf, den seine Fans so lieben.

(dpa)
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