"Super-Hypochonder" in den Kinos Dany Boon gibt den eingebildeten Kranken

Schon in "Willkommen bei den Sch'tis" waren Dany Boon und Kad Merad ein komisches Duo. In "Der Super-Hypochonder" treffen sie nun als Arzt und hysterischer Patient aufeinander – das ergibt wieder viel Witz.

"Super-Hypochonder" in den Kinos: Dany Boon gibt den eingebildeten Kranken
Foto: dpa, dbo

Schon in "Willkommen bei den Sch'tis" waren Dany Boon und Kad Merad ein komisches Duo. In "Der Super-Hypochonder" treffen sie nun als Arzt und hysterischer Patient aufeinander — das ergibt wieder viel Witz.

Überall wimmelt es vor Bakterien. Jeder Mensch eine potenzielle Virenschleuder. Für Romain Faubert wird der Gang auf die Straße zur Qual, wittert er doch an jeder Ecke neue Gefahren für seine Gesundheit. Der eingebildete Kranke macht seinem Arzt Dimitri das Leben zur Hölle und verursacht Chaos, auf Schritt und Tritt. Eine Steilvorlage für das französische Komikerduo Dany Boon und Kad Merad, die seit ihrem Kinoerfolg "Willkommen bei den Sch'tis" zum ersten Mal wieder gemeinsam zu sehen sind. Folglich gibt es in "Super-Hypochonder" auch jede Menge Gags und Situationskomik, die Geschichte wirkt dagegen etwas konstruiert. Für einen lustigen Kinoabend reicht es aber allemal.

Mit medizinischen Ausnahmeerscheinungen kennt Romain sich aus. Als Fotograf für ein Medizinlexikon hat er ständig Menschen mit besorgniserregenden Symptomen vor der Linse. Natürlich diagnostiziert er diese bald bei sich selbst und platzt voller Panik unangemeldet in Dimitris Sprechzimmer. Der Arzt ist verzweifelt, zumal seine Ehefrau kein Verständnis für diesen penetranten Patienten hat. In seiner Not will er Romain verkuppeln. Als es mit der Liebe nicht klappt, plant Dimitri eine Schocktherapie. Romain soll helfen, gestrandete Flüchtlinge medizinisch zu versorgen. Doch auch das geht schief. Romain wird mit einem Revolutionär verwechselt, auf den in seiner Heimat ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Und prompt sind alle im Chaos und sogar in Gefahr.

Dany Boon führte nicht nur Regie. Er spielt auch den besorgten Hypochonder mit einem Hang zu französischer Poesie, der ständig nach Krankheitsanzeichen Ausschau hält und sich in der U-Bahn wild verrenkt aus Angst, mit Keimen in Kontakt zu kommen. Allerdings ist er bald in der Zwickmühle, denn wenn er in der Rolle des Macho-Rebellen das Herz von Dimitris Schwester erobern will, kann er sich solche Schwächen nicht leisten. An dieser Konstellation entspinnt sich ein Großteil der lustigen Szenen. Wenn dann auch Kad Merad als genervter Arzt hinzu kommt, wird es noch komischer. In der Tat ist das Beste an "Super-Hypochonder" das Zusammenspiel der beiden Komödianten.

Doch irgendwann wird die Geschichte etwas unglaubwürdig. Dass Romain im Trubel der neu eingetroffenen Flüchtlinge kurzfristig für den Aufständischen Anton Miroslav gehalten wird, mag noch angehen. Doch dass er es nicht schafft, dieses Missverständnis aufzuklären, wirkt seltsam. Stattdessen schlüpft der übervorsichtige Romain in die Jacke und die Rolle des Helden. Und keinem fällt es auf. Reichlich naiv wirkt dabei auch Dimitris Schwester Anna (Alice Pol), die die Verwechslung nicht bemerkt und die sich unsterblich in den vermeintlich starken Rebellen verliebt. Gegen Ende wird der Film immer irrwitziger.

Doch trotz mancher Schwächen: Lustig ist der Film auf jeden Fall, vor allem, weil Boon den nervösen, ständig panischen Superhypochonder mit großer Überzeugung spielt.

(dpa)
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