Neuer Film mit Frederick Lau "Schrotten!" — endlich eine gute deutsche Komödie

Düsseldorf · "Lieber tot als Sklave" lautet die Parole der Talhammers, die vorzugsweise mit geballter Faust und angespanntem Bizeps vorgetragen wird. Die Talhammers sind Schrottis und das schon in der vierten Generation.

 Lucas Gregorowicz als Mirko und Frederick Lau als Letscho in einer Szenen des Films "Schrotten".

Lucas Gregorowicz als Mirko und Frederick Lau als Letscho in einer Szenen des Films "Schrotten".

Foto: dpa, hjb

Sklaven - das sind die Anderen, die sich als Arbeiter oder Angestellte verdingen und vor dem Chef ducken müssen. Mirko Talhammer (Lucas Gregorowicz) hat vor vielen Jahren seine Schrottplatzkindheit weit hinter sich gelassen und arbeitet nun für eine schicke Versicherungsagentur in Hamburg.

Aber dann stehen eines Tages zwei Talhammers in seinem Büro und wollen ihn mitnehmen. Die Angelegenheit wird nach kurzem Wortwechsel mit einem Kopfstoß geklärt und der bewusstlose Mirko in den Lastwagen verladen. Wie der Entführte bald erfährt, ist der Vater gestorben und hat ihm und seinem Bruder Letscho (Frederick Lau) den Schrottplatz vermacht. Um den Familienbetrieb steht es schlecht. Der große Konkurrent Kercher (Jan-Gregor Kremp) hat alle Schrottplätze in der Umgebung für sein Wertstoffhof-Imperium aufgekauft.

Max Zähles Kinodebüt "Schrotten!" hebt sich von den Blödel-Konventionen des deutschen Kinos deutlich ab. Zunächst einmal hat Zähle mit seiner kuriosen Schrottplatz-Gesellschaft ein originelles Soziotop kreiert, in dem seine Charaktere wunderbar frei atmen können. Diese Schrottis sind kauzige, erfrischend uncoole Typen.

Schrotten!, Deutschland 2015, Regie: Max Zähle, mit Lucas Gregorowicz, Frederick Lau, 104 Min.

(RP)
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