Trickfilmkomödie jetzt im Kino Herrlich verrückt: "Ich - einfach unverbesserlich"

Frankfurt/Main (RPO). Menschenfeind Gru hat nur ein Ziel: Er will der größte Schurke der Welt werden. Doch seine Unternehmungen wie etwa der Diebstahl des Eiffelturms waren bisher nicht von Erfolg gekrönt. Nun will der geltungsbedürftige Möchtegern-Bösewicht mittels eines Schrumpfstrahlers den Mond klauen. Und deshalb braucht er drei Kekse verkaufende Waisenkinder. Diesen Plan bescheuert zu nennen, wäre untertrieben. Aber die Trickfilmkomödie "Ich - Einfach unverbesserlich" funktioniert trotzdem.

Szenen aus "Ich - Einfach Unverbesserlich"
17 Bilder

Szenen aus "Ich - Einfach Unverbesserlich"

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Der am 30. September anlaufende Kinderfilm ist genau das: ein Film für Kinder und nicht Erwachsene. Er besitzt nicht die Schwermut von "Toy Story 3", nicht die Weisheit von "Oben" und nicht die anbiedernde Ironie von "Shrek 4".

Die Abenteuer des Griesgrams Gru und der drei Gören sind aber herrlich gaga und zugleich so herzig, dass der Film in den USA trotz scharfer Konkurrenz zum Kassenhit wurde. Produzent ist Chris Meledandri, der kreative Kopf hinter den "Ice Age"-Komödien. Mit seinem neuen Trickfilm, dem ersten seines frisch gegründeten Illumination-Animationsstudios, beweist er, dass noch Luft ist im Trickfilmgenre.

Der Griesgram und die Gören

So findet zusammen, was nicht zusammengehören dürfte: drei gewitzte Waisenmädchen, die auf liebevolle Adoptiveltern hoffen und beschließen, den seltsamen, mit schwerem osteuropäischen Akzent sprechenden Gru, komme was das wolle, zu ihrem Papa zu machen.

Gru dagegen will nur die Schrumpfwaffe, die ihm sein größter Konkurrent, der schnöselige Vector, gestohlen hat. Doch Vectors futuristische Festung erweist sich als uneinnehmbar. Nur die drei Plätzchenverkäuferinnen dürfen hinein. So wird Gru mit falschen Referenzen im Waisenhaus vorstellig, adoptiert die Kleinen und gibt dahim im düsteren Haus gleich nach Kräften den Kinderschreck.

Doch das Trio mischt nicht nur die Horrorvilla auf, sondern stolpert auch in Grus Untergrund-Fabrik, wo unzählige "Minions" - kleine, gelbe Unterlinge - und Dr. Nefario an HighTech-Quatsch à la Bond und "Mission Impossible" tüfteln. Dabei ist von Anfang an klar, dass Gru, der durch seine Nörgelmutter traumatisierte Mondraketen-Fan, ein Teil jener Kraft ist, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

Deftige Prisen schwarzen Humors

Ehe er sich versieht, haben die schnuckeligen Waisen nicht nur Grus geifernden Hund umgedreht, sondern Gru zum Papa erzogen, der Pfannkuchen bäckt - oder vielmehr Crêpes, denn die Regisseure Christ Renaud und Pierre Coffin sind Franzosen.

Gru lässt sich gar in Vergnügungsparks schleppen, wo besonders das Achterbahnfahren das 3D-Format zur Geltung bringt. Die wahren Attraktionen sind aber die liebenswert abstrusen Figuren, angefangen bei den kindischen Minions, die "Cookie-Roboter" als "Boogie-Roboter" und "Kurzwelle" als "Furzwelle" missverstehen und an den hyperaktiven "Ice Age"-Nager Scrat erinnern.

Weiter ist eine "Böse Bank", früher Lehmann Brothers genannt, im Spiel. Auch deftige Prisen schwarzen Humors, eine aufblasbare Cheopspyramide und die kartoffelkugelige Optik der Erwachsenen sorgen für unbeschwerten Schabernack und ausreichend Lacher, um sich auf die Fortsetzung zu freuen.

(apd/csr)
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