Helge Schneider in "Mülheim Texas" Doku über den modernen Clown

Berlin · Es ist ruhig geworden um Helge Schneider, doch in einer Dokumentation hört man ihn jetzt sagen: "Ich hab' noch Träume." Eine längere Wanne nämlich, die - "verdammt noch mal" - würde er sich aktuell wünschen. Regisseurin Andrea Roggon inszeniert Schneiders Geschichte als Roadmovie.

 Helge Schneider in "Mülheim Texas".

Helge Schneider in "Mülheim Texas".

Foto: dpa, mbk

Den Komiker sieht man währenddessen mit angewinkelten Beinen in einer viel zu kurzen Badewanne sitzen. Dem Zuschauer streckt er, nun ja, lasziv sein Männerbein entgegen.

Es ist eine komische Szene aus dem neuen Dokumentarfilm "Mülheim Texas - Helge Schneider hier und dort". Vor einem Jahr hatte Schneider seinen vorläufigen Abschied von der Bühne angekündigt. Bis September 2014 ging er danach noch mal auf Tournee - es war seine vorerst letzte, wie es damals hieß. Im Sommer dieses Jahres, am 30. August, wird Schneider 60 Jahre alt. Der 90-Minuten-Film über ihn kommt gerade rechtzeitig vor dem runden Geburtstag. Bei Helge Schneider dürften viele immer noch zuerst an seinen Klamauk-Hit "Katzeklo" von 1994 denken. Doch das Spektrum des Improvisationskünstlers ist viel größer: In der Doku sieht man den begnadeten Jazz-Musiker am Klavier, an der Gitarre, am Akkordeon oder Saxofon. Außerdem wird an seine Filme erinnert, auch beim Zeichnen ist er zu sehen.

Über weite Strecken hat "Mülheim Texas" die Ästhetik eines Roadmovies. Es geht auch um die Frage nach der Freiheit. Schneider hat seine eigene Antwort: Freiheit, die müsse man sich nehmen - "tschüss". Er sagt's, steht auf und geht. Der Zuschauer hört nur noch die Tür.

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