Fotos "My week with Marilyn" - Michelle Williams brilliert
Im August jährt sich der Todestag von Marilyn Monroe zum 50. Mal. Der Film "My Week with Marilyn" spielt 1956 auf dem Höhepunkt von Monroes Karriere bei Dreharbeiten in London. Darin eine brilliante Michelle Williams als die Monroe.
Im Jahre 1956 begegnen sich mit Marilyn Monroe und...
...Sir Laurence Olivier der größte Filmstar und der größte lebende Schauspieler ihrer Zeit, um in England die romantische Komödie "Der Prinz und die Tänzerin" drehen.
Das Drama "My Week With Marilyn" erzählt, was während und außerhalb der aufreibenden Dreharbeiten geschah. Der Film basiert auf den Tagebuchnotizen eines jungen Produktionsassistenten, der sich um die ebenso reizende wie anstrengende Diva kümmerte - und der Filmgöttin, wie alle Männer, verfiel.
Erst in den Neunzigern, vier Jahrzehnte nach den Ereignissen, veröffentlichte Colin Clark seine Memoiren über seine Zeit mit MM.
Die Verfilmung verschweigt diskret, wie weit seine Romanze mit der begehrtesten Frau der Welt ging. Tatsache ist, dass der damals 23-Jährige während der stressigen Dreharbeiten ein paar Tage lang mit der Monroe ausbüxte.
Doch der Film schildert nicht nur die privaten Auszeiten, sondern auch den Zoff der Schauspielerin mit dem britischen Bühnenstar Laurence Olivier, dem Regisseur und männlichen Hauptdarsteller von "Der Prinz und die Tänzerin".
In seinem recht konventionellen Kinodebüt will TV-Regisseur Simon Curtis Streiflichter auf die Zerrissenheit der Diva werfen, auf ihre Sucht nach Bewunderung, ihre Zweifel an ihrem Talent, und ihr Leiden an ihrem Image als Sexsymbol. Bei der Besetzung dieser ikonischen Rolle entpuppt sich die Wahl von Michelle Williams als Glücksgriff.
Die Süße und der kindliche Egoismus, die Allüren und die Zerbrechlichkeit, die unwiderstehliche Mischung aus Sex und Unschuld: Williams bringt die Widersprüche der Monroe, die wohl ihr Charisma ausmachten, spannend zur Geltung.
Ihr Widerpart ist der britische Großmime Kenneth Branagh als passgenaue Verkörperung des genialen, eitlen Olivier. Er hält die platinblonde Amerikanerin für eine dümmliche Sexbombe, leicht zu verführen und zu beherrschen. Doch Marilyn wird von Paula Strasberg, zugleich Schauspiellehrerin, Vertraute und Aufpasserin, abgeschirmt.
Mit ihrem dauernden Zuspätkommen und ihrer Unsicherheit raubt sie dem Impresario den letzten Nerv - und spielt ihn in guten Momenten glatt an die Wand.
So bekommt der unscheinbare Colin, dessen Blickwinkel das Publikum übernimmt, Glamour und Elend des Stars hautnah mit.
Dank Hauptdarstellerin Michelle Williams, die als fleischgewordener Männertraum die dritte Oscar-Nominierung bekam, hat die eher betuliche Chronik einige Gänsehautmomente. Sie ist zwar längst nicht so schön wie Monroe, fühlt sich aber intuitiv in deren labilen Charakter ein und imitiert ihre Posen so perfekt, dass sie jede andere Frau überstrahlt. Wie zum Beispiel Emma "Hermine" Watson (Foto) in ihrer ersten erwachsenen Rolle als Colins kurzer Flirt: gegen die amerikanische Venus hat sie keine Chance.
"My Week With Marilyn", Großbritannien/USA 2011, 99 Minuten, FSK: 6, Verleih: Ascot Elite, Regie: Simon Curtis, Darsteller:
Michelle Williams, Eddie Redmayne, Kenneth Branagh, Julia Ormond, Emma Watson u.a.
Kinostart: 19. April 2012