"The Gift" Packender Psychothriller von Joel Edgerton

Düsseldorf · Die toten Zierfische im Teich vor dem Haus kommen erst in der Mitte des Films zum Vorschein. Es dauert auch eine Weile, ehe der nette Hund von Robyn und Simon aus unerklärlichen Gründen verschwindet. Ist er einfach nur weggelaufen oder wurde er von Gordo entführt?

"The Gift" von Joel Edgerton: Packender Psychothriller mit Jason Bateman
Foto: dpa, lus

"The Gift" ist ein Psychothriller, der langsam unter die Haut geht. Er kommt ohne direkte Brutalität und Blutvergießen aus, doch die Nerven liegen blank. Alfred-Hitchcock-Fans werden ihren Spaß haben.

Es beginnt völlig harmlos. Der aufstrebende Manager Simon (Jason Bateman) und seine hübsche Frau Robyn (Rebecca Hall) haben nach dem Umzug von Chicago in den Hügeln von Los Angeles ihr Traumhaus gefunden. Mit einer tollen Aussicht durch die riesigen Fenster, die bis zum Boden reichen. Natürlich kann umgekehrt auch jeder unliebsame Besucher einen Blick hineinwerfen.

Auch das erste zufällige Zusammentreffen mit Gordo lässt nichts Böses ahnen. Er läuft dem Paar beim Einkaufsbummel über den Weg. Heißen Sie nicht Simon? Wir waren zusammen auf der Schule, meint Gordo. Erinnert sich Simon wirklich nicht mehr? Oder ahnt er, dass der alte Schulkamerad ein dunkles Kapitel aus ihrer Jugend ans Licht bringen wird? Gordo als rachsüchtiger Stalker und Simon als unschuldiges Opfer, diese anfängliche Rollenzuweisung wird allmählich kippen und "The Gift" zu einem spannenden Psychodrama mit unvorhersehbarem Ende machen. Die Gratwanderung zwischen Schockmomenten und komplexeren Fragen von Schuld und Sühne ist Joel Edgerton bestens gelungen. Der australische Schauspieler aus Filmen wie "Zero Dark Thirty" gibt ein glänzendes Regiedebut.

"The Gift", USA 2015, 109 Min., Regie: Joel Edgerton, mit: Jason Bateman, Joel Edgerton und Rebecca Hall

(RP)
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