Fotos "Twilight - Breaking Dawn 2" Szenenbilder
Nun also ist tatsächlich Schluss mit der "Twilight"-Saga. Um den Fans eine möglichst ausgiebige Umsetzung des abschließenden Bandes des Vampirroman-Zyklus zu bieten, wurde die Verfilmung von "Breaking Dawn - Biss zum Ende der Nacht" in zwei Hälften zerlegt.
Bereits Teil eins schleppte sich über Strecken recht handlungsarm dahin, bis mit der Geburt des gemeinsamen Kindes von Vampir Edward ( Robert Pattinson) und Bella ( Kristen Stewart) dann doch noch ein dramatischer Höhepunkt erreicht war. Teil zwei schließt nun unmittelbar daran an.
Bis die frisch in eine Untote verwandelte Bella ihr Töchterchen selbst in Händen halten darf, muss sie allerdings erst noch ihre neu gewonnenen Vampirkräfte und Instinkte in den Griff bekommen.
Der einsame Kletterer in der Hochgebirgswand ist tabu, an dem zarten Reh im Walde hingegen darf Bella ihren ersten Blutdurst stillen. Auch sich in Überschallgeschwindigkeit durch den Raum zu bewegen oder durch die Luft zu fliegen, will gelernt sein.
Der Zuschauer ist der penetrant eingesetzten Slow-Motion und Zeitraffer-Effekte allerdings bald überdrüssig. Daran, dass in den maskenhaft und idealisiert geschminkten Gesichtern wenig überzeugende Emotionen zu entdecken sind, hat sich der Zuschauer bereits durch die vier vorangegangenen "Twilight"-Filme gewöhnt.
Doch kann man diesen Verfilmungen überhaupt mit solchen Maßstäben begegnen? Am Standard anderer Genrestreifen gemessen ist und bleibt dieses Vampirepos eine kitschige Schnulze.
Das weiß auch Regisseur Bill Condon ("Dreamgirls") und hat sich gar nicht erst bemüht, mehr aus Stephenie Meyers Romanvorlage herauszuholen.
Und dass der dramatische Höhepunkt dieses zweiten Teils, der kollektive Kampf gegen den erzürnten italienischen Vampirclan der Volturi, der unter inszenatorischen Gesichtspunkten wie eine halbherzige Prügelei erscheint, wird die Kultgemeinde ebenso wenig stören.
Ruckzuck verlieren die Bösen nacheinander im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf, bevor die allumfassende Friedens- und Versöhnungsbotschaft verkündet werden kann.
Im Kern, das hat Bill Condon gut erkannt, ist Stephenie Meyers Blutsaugerepos ein ganz gediegenes Märchen. Am Ende schwört sich das glückliche Paar ewige Liebe. Und ewig, dass wissen wir, bedeutet unter Vampiren tatsächlich bis ans Ende aller Tage. Nur mit den "Twilight"-Filmen ist nun wohl wirklich Schluss.
"Breaking Dawn - Biss zum Ende der Nacht, Teil 2", Fantasy-Drama, USA 2012, 115 Minuten, FSK: 12, Verleih: Concorde, Regie: Bill Condon; Darsteller: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner, Mackenzie Foy, Nikki Reed, Billy Burke, Dakota Fanning, Michael Sheen, Lee Pace, Kellan Lutz u.a.
Kinostart in Deutschland: 22. November 2012