Horrorthriller "Dämonisch" von und mit Bill Paxton Vater mutiert zum Serienkiller

Frankfurt/Main (rpo). Hinter dem sympathischen Äußeren lauert das Böse: Der Dad des zwölfjährigen Fenton und seines drei Jahre jüngeren Bruders Adam ist ein liebevoller Vater. Das bescheidene Haus in einer taxanischen Kleinstadt liegt direkt hinter einem idyllischen Rosengarten, der bald zum Massengrab grausam Ermordeter werden soll.

Doch eines Tages im Jahr 1979 hat Dad eine nächtliche Vision, die das friedliche Leben der Restfamilie in eine Höllenfahrt verwandelt: Ein Engel beauftragt den Texaner, mit seinen Söhnen jene Dämonen zu jagen und zu vernichten, die unter der Maske ganz normaler Männer und Frauen auf Erden leben. Dad, der in dem 96-minütigen Film nie einen Namen bekommt, macht gleich nach dieser unheimlichen Vision die aus dem Schlaf gerissenen Söhne mit seiner neuen Mission vertraut. Fenton reagiert verstört, er glaubt nicht an das, was er da hört. Doch der Respekt vor dem geliebten Vater ist groß genug, um darüber zu schweigen.

Und die Jungs schweigen auch nach der grausigen ersten Bluttat, deren Zeugen sie werden. Adam allerdings ist wie sein Dad überzeugt, dass nicht Menschen in Todesangst von furchtbaren Axthieben ins Jenseits befördert werden, sondern die Welt von schuldbeladenen Dämonen befreit wird. Aber in Fentons Augen sind es Morde, er will nicht mehr schweigen. Dad erkennt in seinem Sohn bald auch den Dämon, hat aber nicht die Kraft, das eigenen Kind abzuschlachten. Also sperrt er Fenton tagelang in ein Erdloch, bis der Junge wieder "gottesfürchtig" wird.

Dann überschlagen sich die Ereignisse, die auch noch ein FBI-Agent verschlingen, der auf der Spur eines Serienkillers mit dem ungeheuerlichsten Geständnis seiner Laufbahn konfrontiert wird. "Dämonisch" ist ein rabenschwarzer filmischer Horrortrip, der seine Zuschauer in Abgründe amerikanischer Ängste und Obsessionen führt. Der Schauspieler Bill Paxton, im Film den Dad verkörpernd, feiert mit "Dämonisch" ein bemerkenswertes Regiedebüt, an dem allerdings nur Kinogänger mit sehr strapazierbarem Nervenkostüm Anteil nehmen sollten.

All diese werden belohnt mit einem atmosphärisch dichten, stilistisch wie inhaltlich faszinierend stimmigen Thriller der Extraklasse. Unter den durchweg hervorragenden Darstellern überzeugt nicht nur Paxton, auch Matthew McConaughey als erwachsener und Jeremy Sumpter als kindlicher Adam sowie Matt O'Leary als Fenton gestalten ihre Rollen beängstigend glaubwürdig. "Titanic"-Regisseur James Cameron, der Paxton schon einige Male beschäftigte, kam nach Ansicht von "Dämonisch" zu einem Urteil, das nicht wenige Besucher teilen werden: "Elektrisierend. Eine Geschichte über den Wahnsinn und das elementare Böse, das einen bis zur letzten Einstellung gefesselt hält."

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