"Verborgene Schönheit" Will Smith spielt trauernden Vater

Wenn es nach Regisseur David Frankel geht, werden Liebe und Tod besser von Keira Knightley und Helen Mirren verkörpert. In seinem neuen Film versuchen sie, einen depressiven Will Smith aus der Trauer zu holen.

 Will Smith und Helen Mirren spielen in "Verborgene Schönheit".

Will Smith und Helen Mirren spielen in "Verborgene Schönheit".

Foto: dpa, his bsc

Wenn so abstrakte Ideen wie Liebe, Zeit und Tod eine Anschrift hätten, vielleicht am Nord- oder Südpol, was würden sie dort wohl für Post empfangen? Und was würden sie den Menschen dieser Welt antworten, wenn sie ihnen einen Besuch abstatten und mit ihnen sprechen könnten? In seinem zwischen Fantasie, Drama und romantischer Komödie wechselndem Film "Verborgene Schönheit" hat Regisseur David Frankel dieses Konzept zum Leben erweckt. Herausgekommen ist eine gut gemeinte Mischung aus Kitsch und Botschaft.

Für gefühlsbetonte Rollen ist der einstige Bösewicht und Alien-Jäger Will Smith seit "Das Streben nach Glück" bekannt. Nun spielt er Howard, den Chef einer Werbeagentur. Nach dem Tod seiner Tochter zieht er sich zurück und strampelt halb trauernd, halb wütend mit dem Fahrrad durch New York. Nur in Briefen, die er an "Liebe", "Zeit" und "Tod" adressiert, versucht er, die Tragödie zu verarbeiten.

Um den einsilbigen Howard zum Wohl der Firma, aber auch um seiner selbst Willen ins Jetzt zurückzuholen, engagieren seine Kollegen ein finanziell klammes Schauspieler-Trio: Amy (Keira Knightley), Raffi (Jacob Latimore) und Brigitte (Helen Mirren) sollen als die Allegorien in Howards Alltag auftauchen und ihn dazu bewegen, seine fatalistische Weltsicht abzulegen. Trotz der teils flachen Gags regen ihre alltagsphilosophischen Dialoge mit Howard dazu an, auch über die Bedeutung und Prioritäten des eigenen Lebens nachzudenken.

Auch von Howards Kollegen, die ihn aus seiner Misere befreien wollen, lässt sich etwas Lebensweisheit abgucken: von Whit (Edward Norton), der um die Liebe seiner Tochter kämpfen lernt, von Claire (Kate Winslet), die Kinderwünsche hegt und von Simon (Michael Peña), der dem Tod ins Auge blicken und seiner Familie seine tödliche Krankheit beichten muss.

"Verborgene Schönheit" hat eine märchenhafte Botschaft

Trotz des gekünstelt wirkenden Tiefgangs bekommt "Verborgene Schönheit" eine märchenhafte Botschaft, wonach jedes tragische Ereignis im Leben glückliche Nebeneffekte mit sich bringen kann. Und für den einst als Fresh Prince rappenden Hollywood-Star Will Smith ist der Film Teil eines schauspielerischen Wandels vom großspurigen Action-Held zum eher nachdenklichen Familienvater: "Ich versuche, mutig genug zu sein, mich nicht an die Vergangenheit zu klammern und tapfer in das Unbekannte und möglicherweise nicht Akzeptierte vorzudringen", sagte der 48-Jährige.

Verborgene Schönheit, USA 2016 - Regie: David Frankel mit Will Smith, Edward Norton, Kate Winslet, Helen Mirren, Keira Knightley, 97 Min.

(dpa)
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